Hauptinhalt
Beginn des Frankfurter Konzertwesens
Von Matthias Ferkau
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Stadt Frankfurt erstmals von fahrenden Musikern, Schauspielern und Künstlern aufgesucht. Da es in der Stadt keinen festen Aufführungsort für Schauspiel und Musik gab, wurden Bühnenzelte errichtet und Wirtshäuser als Spielorte ausgewählt. Um 1751 forderten die Frankfurter Bürger den Bau eines Theaters. Wegen der wirtschaftlich schlechten Lage konnte der Bau eines solchen Hauses nicht realisiert werden. Oberst Bender von Bienenthal ist es zu verdanken, dass 1756 im Junghof ein Konzertsaal eingerichtet wurde, in dem Musik- und Theaterstücke aufgeführt werden konnten.
Johann Wolfgang von Goethe besuchte oft das Theater im Junghof, kritisierte aber die schlechte Akustik und die Enge des Saals:
„weder günstig noch bequem, indem man das Theater in einen Konzertsaal hineingezwängt hatte.“
Goethe sah vermutlich in diesem Saal den siebenjährigen Wolfgang Amadeus Mozart, der sich 1763 auf einer Konzertreise mit seinem Vater und seiner Schwester befand.
Im Zuge der Aufklärung war geistliche Musik, die Georg Philipp Telemann in Frankfurt hervorgebracht und zur Hochblüte geführt hatte, nicht mehr gefragt. Das Interesse der Bevölkerung wendete sich nun eher den „weltlichen“ Konzerten zu. Dadurch konnten erste Subskriptionskonzerte veranstaltet werden.