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Comoedienhaus (Frankfurter Nationalbühne)
Von Matthias Ferkau
Das Comoedienhaus wurde von dem Stadtbaumeister Johann Andreas Liebhardt errichtet und führte zu einer Belebung des Frankfurter Theaterwesens. Die Einweihung des neu gebauten Theaters, das über 1000 Sitzplätze verfügte, fand am 3. September 1782 statt. Friedrich Wilhelm Großmann war erster Theaterdirektor und Johann August Tabor fungiert als Pächter des Comoedienhauses. Die Oper und das Schauspiel konnten sich fortan das Gebäude für Aufführungen teilen, wobei die Oper schließlich den Schwerpunkt bildete. Genau zehn Jahre später wurde das Comoedienhaus in "Frankfurter Nationalbühne" umbenannt und bekam ein dauerhaftes Ensemble. Zu den regelmäßig stattfindenden Aufführungen gehörten auch zahlreiche Opern von Wolfgang Amadeus Mozart.
- Die Entführung aus dem Serail (1786)
- Die Hochzeit des Figaro (1788)
- Cosi fan tutte (1791)
- Die Zauberflöte (1793)
Von 1817 bis 1819 übernahm Louis Spohr die Stelle des Kapellmeisters am Frankfurter Theater und brachte seine Opern Faust und Zemire und Azor zur Uraufführung. Die Frankfurter Nationalbühne wurde bis 1902 bespielt. Bedingt durch das kontinuierliche Wachstum Frankfurts als wirtschaftlich unabhängige, „freie“ Stadt, konnten sich hier im 19. Jahrhundert weitere kulturelle Zentren entwickeln, die durch bürgerliches Engagement ins Lebens gerufen wurden und zum Teil bis heute fortbestehen.