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Die Eröffnung der Oper und ihr erster Intendant Emil Claar (1880-1900)
1878 wurde Emil Claar als Intendant der Oper Frankfurt verpflichtet. Er führte eine Reorganisation des Solo-, Chor- und Orchesterpersonals durch, die sein Vorgänger Otto Devrient, neben weiteren Führungsverantwortungen, versäumt hatte. Als musikalischer Leiter wurde 1880 Felix Otto Dessoff engagiert, der sich einen hervorragenden Ruf als Hofkapellmeister in Wien erworben hatte und dort zudem die Philharmonischen Konzerte leitete. Am 28. Februar des selben Jahres lief die Amtsperiode von Oberbürgermeister Dr. Daniel Heinrich Mumm von Schwarzenstein aus, so dass es ihm als Stadtoberhaupt nicht vergönnt war, das von ihm geplante Opernhaus einzuweihen.
Die Eröffnung des Opernhauses fand am 20. Oktober 1880 statt. Als Eröffnungsstück wurde Don Juan von Wolfgang Amadeus Mozart gegeben. Man hoffte, "mit der Wahl eines Mozartschen Werkes den schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts geltenden Ruf der Mainmetropole als deutsche Mozartstadt neu zu beflügeln."
Kaiser Wilhelm I. erhielt eine Einladung als Ehrengast mit folgendem Wortlaut:
"Die Bürgerschaft unserer Stadt würde für dieses Bestreben eine Hohe Ermuthigung finden wenn Ew. Kaiserliche und Königliche Majestät huldreichst geruhen wollten, die Eröffnungsfeier durch Allerhöchstderen Gegenwart zu verherrlichen."
Innerhalb einer Woche kam die positive Antwort des Kaisers. Während eines Rundgangs durch das Opernhaus aus Anlass der Eröffnungsfeierlichkeiten, äußerte Kaiser Wilhelm I. seine Bewunderung für den Bau mit den Worten:
"Das könnte ich mir in Berlin nicht erlauben."
Unter der Leitung von Emil Claar wurden zahlreiche Werke erst- und uraufgeführt und damit ein Grundrepertoire an der Oper etabliert.