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Profil und Geschichte des Instituts
Das Musikwissenschaftliche Institut in Marburg wird geprägt von einer intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit mit den anderen Fächern des Fachbereichs "Germanistik und Kunstwissenschaften", vor allem mit Kunstgeschichte und Medienwissenschaft. Diese Kooperation fand bereits in der Konzeption des interdisziplinären Graduiertenkollegs "Kunst im Kontext" (2. Phase: 1993-1997) ihren Niederschlag und im Bachelor-Studiengang "Kunst, Musik und Medien: Organisation und Vermittlung" (seit WS 2005/06 eingeführt), der die Vernetzung der Fächer auch für die Lehre nutzbar macht.
Das Musikwissenschaftliche Institut in Marburg wurde 1927 durch den Universitätsmusikdirektor Prof. Dr. Hermann Stephani gegründet. Er war Nachfolger von Gustav Jenner, der von 1895 bis 1920 als Akademischer Musikdirektor in Marburg wirkte und Vorlesungen im Fach Musikwissenschaft gehalten hatte.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Prof. Dr. Hans Engel berufen. Ihm folgten 1964-1970 Prof. Dr. Heinrich Hüschen und 1972-1980 Prof. Dr. Reinhold Brinkmann, der 1976 auch zum Vorsitzenden des Instituts für Neue Musik und Musikerziehung in Darmstadt ernannt wurde. Durch die darauffolgenden Berufungen von Prof. Dr. Wilhelm Seidel (1982-1993), Prof. Dr. Laurenz Lütteken (1997-2001) und Prof. Dr. Lothar Schmidt (seit 2003) etablierte sich Marburg als einziges musikwissenschaftliches Institut in Hessen mit einem Forschungsschwerpunkt auf dem Gebiet der Musik vor 1600.
Der Akademische Oberrat Dr. Horst Heussner baute in den 1960er Jahren das Hessische Musikarchiv auf; mit seiner Ernennung zum Professor im Jahr 1972 wurde eine zweite Professur am Institut eingerichtet. Zu seiner Nachfolgerin wurde Prof. Dr. Sabine Henze-Döhring berufen, die seit 1992 in Marburg lehrt, das Hessische Musikarchiv leitet, die Briefe und Tagebücher Giacomo Meyerbeers herausgab und ihre Forschungen auf die Geschichte des Musiktheaters und der Instrumentalmusik des 18. und 19. Jahrhunderts fokussiert.
Die Position des Universitätsmusikdirektors versahen ab 1949 Prof. Kurt Utz und von 1966 an Dr. Martin Weyer, der wenige Jahre später auch zum Professor für Musikwissenschaft ernannt wurde. Zwischen 1972 und 1980 existierte durch die Berufung des Wissenschaftlichen Assistenten Dr. Sieghart Döhring zum Hochschuldozenten bzw. Professor auf Zeit eine vierte Hochschullehrerstelle am Institut.