05.09.2024 Projekt „Literacy in Post-Migrant Society (LiPS)“

Heranwachsende werden in Familien und Bildungseinrichtungen literarisch sozialisiert, d.h. dass sie die literarischen Interaktionsmuster von zwei sozial, kulturell und funktional unterschiedlich strukturierten Institutionen kennen- und anzuwenden lernen. In aktiver Auseinandersetzung mit den jeweiligen sprachlichen und kulturellen Logiken bilden sie ihre je individuelle Literacy aus. Das durch die Experimentierräume des Forschungscampus Mittelhessen finanzierte Kooperationsprojekt LiPS – Literacy in Post-Migrant-Society mit der JLU Gießen (Juliane Dube, Claudia Willms) untersucht diese Schnittstelle zwischen familialer und schulischer Literacy.

Um die institutionsüberschreitenden und intersektionalen Praktiken, Erfahrungen und Aushandlungen der Heranwachsenden methodisch erfassbar zu machen, werden in der Studie sowohl qualitative Interviews mit Erstakademiker*innen mit Migrationserfahrung durchgeführt als auch aktuelle schulische Lehrwerke im Deutschunterricht in Bezug auf ihre migrationsgesellschaftliche Öffnung sowie kulturelle und sprachliche Hybridisierung analysiert. Ziel ist es, aus intersektionaler Perspektive herauszuarbeiten, ob unterschiedliche Bildungs-, Literatur- und Lesekonzepte auf Seiten der Lernenden zu Bildungsbenachteiligung im Deutschunterricht führen und/oder fehlende mehrsprachige und mehrkulturelle Literaturangebote im Deutschunterricht angestrebte identifikatorische und literarästhetische Bildungsprozesse verhindern.     

Beteiligte:

Philipps-Universität Marburg:

Ines Heiser, Institut für NdL, AG Neuere deutsche Literatur und Literaturdidaktik

Justus-Liebig-Universität Gießen:

Juliane Dube, Institut für Germanistik, Germanistische Literatur- und Mediendidaktik

Claudia Willms, Institut für Soziologie, Kultursoziologie

Laufzeit:

August 2024 – Juli 2025