Hauptinhalt
Promotionen
Laufende Verfahren
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Laura Hahn
Website
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Céline Padtberg
Medienreflexion in (Nicht-)Leseszenen. Lesen in fiktionalen Texten seit dem 19. Jahrhundert
Die Dissertation beleuchtet die Entwicklung der Darstellung vom Umgang mit Büchern seit dem frühen 19. Jahrhundert. Dabei wird mit dem Begriff der Leseszene gearbeitet, der dynamisch auf Texte verschiedener Zeitabschnitte angewendet werden kann. Hierbei werden vor allem das Zusammenspiel von Materialität, Körperlichkeit und Sinn beleuchtet. Außerdem wird untersucht, was passiert, wenn ein Text nicht gelesen wird.
This thesis analyses how representations of book handling have developed since early 19th century. The concept of the reading scene will be applied dynamically to texts from various periods. This analysis examines the interplay between materiality, the physical and meaning. Also under consideration will be the consequences of not reading a certain text.Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Jael Poppe
Freund Hein. Die literarische Karriere einer Todesfigur seit Matthias Claudius.
Als Matthias Claudius 1774 die Bezeichnung „Freund Hain“ (heutige Schreibweise: „Hein“) für den personifizierten Tod in die Literatur einführte, griff er damit nachhaltig in die aufklärerischen Todesdiskurse des ausgehenden 18. Jahrhunderts ein. Claudius nahm mit der Verwendung dieses Eigennamens eine diffizile, aber folgenreiche Verschiebung der Denkfigur des Todes als Freund vor: Vom allgemeinen Charakter eines Vergleichs hin zur persönlichen Form einer konkreten, griffigen Metapher. Der Freundschaftsgedanke verringert nicht nur die Distanz zum Tod und baut emotionale Nähe auf, sondern birgt auch ein egalitäres Moment. Diese fragile Freundschaft bewegt sich bei Claudius im Spannungsfeld zwischen Emanzipation und Resignation (im ursprünglichen Wortsinne als Ergebenheit in Gott). Claudius' Begriff „Freund Hain“ fand rasch in den allgemeinen Sprach- und Literaturgebrauch Eingang und entfaltete im Laufe seiner 240jährigen Rezeptionsgeschichte eine große Bandbreite an inhaltlichen Füllungen und literarischen Ausformungen. Die Untersuchung zeichnet diese Rezeption anhand verschiedener Prosatexte (Verserzählung, Totentanz, Groteske, Bilderbuch, Märchen, Roman u. a.) von 1785 bis 2014 nach und verfolgt deren intertextuelle Verflechtung.
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Aline Seidel
Die Moral von der Geschichte – Ethische Textwirkungen von biblischen und literarischen Parabeln.[Zweitgutachten: Prof. Dr. Marcell Saß, Universität Marburg]
„Verstehst du auch, was du liest?“ – diese Frage aus der antiken Apostelgeschichte verweist bereits darauf, dass literarische Texte in ihrer sprachlichen Modalität und ihrer erzählenden Darstellung von Welt von den Lesenden realisiert, aktualisiert und in Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit gesetzt werden. Literatur enthält als konstitutives Moment ethische Positionen, die im Rezeptionsprozess kognitiv und emotiv verarbeitet werden und je nach Lesehaltung Wert- und Normenvorstellungen beeinflussen können, womöglich wird dies durch eine kanonische Stellung von literarischen Texten und/oder der Wahrnehmung als heilige Schriften verstärkt – hier fiktiv in der anschließenden Wertmodellierung des Kämmerers nach der Lektüre. In dem interdisziplinären Forschungsvorhaben in Neuerer deutscher Literaturwissenschaft und ev. Theologie untersuche ich die Textwirkungen ethisch folgenreichen Lesens biblischer und kanonisch literarischer Texte anhand des Genres der Parabel, welches jene Textwirkungen über die Kunsterfahrung hinausgehend evoziert. Es wird damit ein interdisziplinärer Beitrag zur virulenten Wert- und Normen-Debatte geleistet sowie weitere Erkenntnisse über individuelle Leseprozesse durch die Verschränkung mehrerer Theorieperspektiven gewonnen: theologische und literaturwissenschaftliche Hermeneutik, Cognitive Poetics (text- und leserorientierte Forschungsrichtung) sowie qualitativ empirische Rezeptionsforschung anhand von konkreten Leserinnen und Lesern.
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Melanie Seidel geb. Hein
Mesokosmos Poesie: „Welt in der Welt“. Poetologische Diskurse um 1800 im Lichte Luhmannscher Kunsttheorie.[Zweitbetreuung: apl. Prof. Dr. Jochen Strobel, Universität Marburg]
Gegenstand der Untersuchung ist der Poesiebegriff um 1800, der mit Hilfe Niklas Luhmanns systemtheoretischer Perspektive neu beleuchtet wird. Luhmanns kunstsoziologische Wieder- bzw. Fremdbeschreibung der Romantik, d.h. seine Emanzipation von der Semantik romantischer Selbstbeschreibung, verschiebt und visibilisiert, so die These, den 'blinden Fleck' der Poetologie der Jahrhundertwende. Mittels der Literaturwissenschaft als Beobachterin nächsthöherer Ordnung soll infolgedessen ein besseres Verständnis romantischer Leitbegriffe (e.c. von Ironie, Arabeske, Fragment und Kritik) ermöglicht werden.
Abgeschlossene Verfahren:
Dr. Carsten Rast:
Zeitoasen. Literarische Verlangsamung im Realismus bei Stifter, Raabe und Fontane.
Dr. Eva Rösch
„Nicht der Kluge, nur der Weise hilft.“ Anmerkungen zur Restitution des Epischen bei Benjamin, Brecht und Frisch unter den Bedingungen der Medienkonkurrenz.
Dr. Philipp Leson
Die Reisereportagen Joseph Roths. Eine Studie zum Feuilleton der Neuen Sachlichkeit
Dr. Jiayuan Lu
Die deutschsprachigen Literaturwerke auf der Bühne in China: zur Frage der Adaption aus einer interkulturellen Perspektive
Dr. Wiebke Lundius
Die Frauen in der Gruppe 47. Zur Bedeutung der Frauen für die Positionierung der Gruppe 47 im literarischen Feld
Dr. Yupu Ren
Zwischen dem Sagbaren und dem Unsagbaren. Die unendliche Reise als Existenzallegorie in den Gedichten Ingeborg Bachmanns
Dr. Leonie Silber
Poetische Berge. Alpinismus und Literatur nach 2000
Dr. Vera Zimmermann
Frauen und Männer, Katzen und Kater bei Marlen Haushofer, Doris Lessing, Brigitte Kronauer und Jacques Derridat