Hauptinhalt
Sommersemester 2024
LV-09-067-NDL-227: NdL Einführung I (BA/LA), 4. und 5. Parallelgruppe (Seminar), (Dienstag 10 - 12 Uhr, Dienstag 12 - 14 Uhr)
LV-09-067-NDL-314 : Die Zukunft des Menschen: Trans- und posthumanistische Blicke auf uns selbst (Seminar), (Blocktermin)
In den 1950er Jahren entwerfen Romane, Filme und Serien mal utopische, mal dystopische Zukunftsvisionen einer optimierten oder überwundenen Menschheit. Gleichzeitig reflektieren und kritisieren Philosoph*innen, Anthropolog*innen und Ethnolog*innen tradierte kulturelle und religiöse Vorstellungen vom Menschen als privilegierter Spezies. Durch Bioengineering, Genomchirugie, avancierte Prothetik und Artificial Intelligence hat die Frage, wer oder was ‚der Mensch‘ sei und ob seine begrenzten körperlichen und/oder mentalen Fähigkeiten akzeptiert, optimiert oder gar überwunden werden sollten, seit den 1990er Jahren eine neue Brisanz erhalten. Anhand der vier Themenfelder Geschlecht, Chimären, Materie und Intelligibilität wollen wir in unserem interdisziplinären Kompaktseminar die literarische, filmische und theoretische Auseinandersetzung erschließen und kritisch diskutieren. In einer Auftaktveranstaltung am 24.04. wird der interdisziplinäre Zugriff zusammen mit Informationen zu Organisation, Ablauf, Arbeitsformen und Leistungserwartungen vorgestellt und diskutiert. Im Juni schließen sich zwei jeweils zweitägige Kompaktphasen an, in denen wir uns intensiv mit post- und transhumanistischen Positionen und ihrem Reflex in Literatur und Film auseinandersetzen werden.
Seminartermine:
Mi 24.04. (10-12 Uhr): Auftaktsitzung (die Teilnahme ist für den Besuch der LV obligatorisch)
Do/Fr 06./07.06 (10-18 Uhr): Erste Kompaktphase
Fr/Sa 28./29.06. (10-18 Uhr): Zweite Kompaktphase
Sondertermin Do 27.06. (18-21 Uhr): Filmsichtung
LV-09-865-NDL-147: Schwerpunkt TKM: Literatur als Schutzraum? Literarische Rede in Zeiten von Wokeness und Cancel Culture (Seminar), (Montag 16 - 18 Uhr)
Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Literatur – die das Seminar mit Blick auf den Masterschwerpunkt „Text – Kultur – Medien“ fokussiert – steht gerne im Verdacht der Wirklichkeitsfremdheit, geringen Aktualität und gesellschaftlichen Randständigkeit. Diesem Vorbehalt begegnet das Seminar, indem es vorführt, wie engagierte Forschung Beiträge zu aktuellen Debatten und Konflikten leisten kann. Das Seminar ist eine von drei aufeinander abgestimmten Lehrveranstaltungen, die in literaturwissenschaftlicher, medienreflexiver und pragmalinguistischer Perspektive Literatur als Schutz- und Diskursraum der freien ästhetischen Äußerung und zugleich als ein ihrerseits besonders schützenswertes Objekt diskutieren. Anhand konkreter Fallbeispiele der jüngsten Gegenwart (u.a. die Debatte um Wolfgang Koeppens „Tauben im Gras“, Rammstein-Sänger Lindemann und Gomringers Fassadengedicht) loten die Seminare die Spannung zwischen ästhetischen, moralischen und kulturellen Grenzen und der gesellschaftlichen Notwendigkeit poetischer Rede aus.
Organisatorisches: Wir starten als drei unabhängige Seminare mit seminarübergreifenden Arbeitsgruppen. Die Ergebnisse der Seminare werden am Ende der Vorlesungszeit (26./27.06.2024) in einem Workshop einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt und im interdisziplinären Austausch mit Expert:innen aus den Rechts-, Medien-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften kritisch diskutiert. Ablauf, Arbeitsgruppen und Arbeitsformen werden zusammen mit den Leistungserwartungen in der ersten Sitzung vorgestellt und diskutiert.
LV-09-865-NDL-143: Ein Streifzug durch Poetik und Rhetorik der Antike II (Forschungskolloquium), (Dienstag 18 - 20 Uhr, 14tägig, Beginn: 16.04.2024)
Rhetorik als „Kunst der guten Rede“ und Poetik als „Kunst der Dichtung“ sind seit der Antike eng miteinander verwoben. Während die Rhetorik die Regel für die gelungene Rede definierte, galt Dichtung bis ins frühe 18. Jhdt. als Sonderform dieser guten Rede. Wir erschließen uns im zweiten Teil des Kolloquiums in einer eng auf einschlägige Texte bezogenen Diskussion die poetischen und rhetorischen Grundlagen der Literatur von der Renaissance bis zur Aufklärung. Mögliche Themen- und Textschwerpunkte sind in historischer Reihung die Rezeption antiker Rhetoriklehren in Renaissance und Barock, die Entstehung des neuzeitlichen Fiktionsbegriffs, der Streit um die Regelpoetiken im frühen 18. Jahrhundert sowie die poetische Bedeutung der Erhabenheit in der Aufklärung. Die Teilnahme erfordert keine speziellen Vorkenntnisse, aber Interesse an rhetorisch-poetischen und literaturtheoretischen Fragestellungen. Eine Kompaktphase am 11./12. Juli 2024 bietet Gelegenheit zur Vorstellung und Diskussion von Examens- und Dissertationsprojekten.
Sitzungstermine: 16.04. (Auftakt); 07.05.; 14.05.; 28.05.; 11.06.; 25.06.; 09.07.
Kompaktphase: Do./Fr. 11./12.07.
Wintersemester 2023/24
LV-09-067-NDL-213: NdL Einführung I, 6. Parallelgruppe (Seminar) (Mittwoch 12 - 14 Uhr)
LV-09-865-NDL-136: Niels Klims Reise in die Innenwelt - Edition einer phantastischen Reise aus dem 18. Jahrhundert. (Seminar) (Dienstag 16 - 18 Uhr)
Seit 2020 erscheint im Werhahn Verlag die Reihe Weltraumreisen, in der vergessene phantastische Texte des 17. bis 19. Jahrhunderts wieder aufgelegt werden (https://www.wehrhahn-verlag.de/Weltraumreisen). Das Seminar, das ein dezidiertes Projektseminar ist, wird für diese Edition Ludvig Holbergs 1741 erschienenen Roman Niels Klims Reise in die Innenwelt erschließen. Der ursprünglich lateinische Text liegt in deutscher Übersetzung vor. Im Seminar werden wir diese Übersetzung zusammen für den Druck aufbereiten und mit Anmerkungen und einem Nachwort versehen.
Vorbehaltlich der Finanzierung ist zu Vorlesungsende eine 4-tägige Arbeitsphase an der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel geplant. Nähere Details hierzu sowie zu Ablauf und Organisation des Seminars folgen in der ersten Sitzung.
LV-09-067-NDL-298: Literatur und Medien (1600 - 1900): Von der Camera obscura zum frühen Film (Vorlesung)
(Dienstag 12 - 14 Uhr)
Die Vorlesung verfolgt in einem Durchgang vom frühen 17. bis frühen 20. Jahrhundert das Wechselverhältnis zwischen optischen Medien und Literatur. Wir beginnen um 1600 mit der Erfindung der ersten optischen Instrumente (Teleskop, Mikroskop, Camera obscura und Laterna magica), gehen dann über zu den Illusions- und Halluzinationsmedien der Aufklärung und ihren Verfahren (allen voran den Techniken des Mesmerismus, der Geisterseherei und der Hypnose) und schließen mit der Automatisierung optischer Apparate im 19. und frühen 20. Jahrhundert (Fotografie und Film). Die Vorlesung präsentiert keine bloße Mediengeschichte, sondern geht den Wechselbeziehungen zwischen optischen Medien auf der einen und der Ästhetik und Poetik literarischer Texte auf der anderen Seite nach. Anhand von konkreten Textbeispielen werden die Effekte und Verfahren der Indienstnahme optischer Medialität im Medium der Literatur vorgestellt und mit Bezug zu ihren literatur- und medienpoetologischen Kontexten diskutiert. Die Vorlesung setzt die regelmäßige Anwesenheit und in überschaubarem Maße eine vorbereitende Lektüre voraus.
LV-09-865-NDL-141: Ein Streifzug durch Poetik und Rhetorik der Antike I (Forschungskolloquium) (Dienstag 18 - 20 Uhr, 14tägig, Beginn: 17.10.2023)
Das Kolloquium ist als ein zweisemestriger Lektürekurs angelegt, in dem wir uns mit antiken Grundlagentexten der Rhetorik und Poetik auseinandersetzen. Die „Kunst der guten Rede“ (Rhetorik) und die „Kunst der Dichtung“ (Poetik) waren seit der Antike bis ins 18. Jh. untrennbar miteinander verwoben: Die Rhetorik definierte die Regel auch für die poetische Sprache; Dichtung galt als Sonderform der guten Rede. Wir erschließen uns in einer eng auf den Text bezogenen Diskussion die heute noch relevanten Grundlagen der antiken und spätantiken Rhetoriken (Platon, Aristoteles, Cicero, Quintilian) und Poetiken (Aristoteles, Horaz, Cicero, Pseudo-Longinus). Zur Veranschaulichung dienen bei Bedarf einschlägige Beispiele der antiken Literatur (Homer, Euripides, Cicero, Seneca). Die Teilnahme erfordert keine Vorkenntnisse, aber Interesse für rhetorische und poetische Fragestellungen. Eine Kompaktphase Anfang Februar (01./02.02.2024) bietet Gelegenheit zur Vorstellung und Diskussion von Examens- und Dissertationsprojekten.
Sommersemester 2023
LV-09-067-NDL-228: NdL Einführung II, 2. Parallelgruppe (Seminar) (Mittwoch 12 - 14 Uhr)
LV-09-067-NDL-296: Autorinnen der Weimarer Republik (Seminar) (Dienstag 14 - 16 Uhr)
Das Seminar lotet mit den 1920er/frühen 1930er Jahren eine Zeit aus, die für Frauen einschneidende Veränderungen brachte: politisch durch die Erlangung des Wahlrechtes; ökonomisch durch neue Formen der Berufstätigkeit; medial durch die Etablierung der (Massen-)Medien Zeitung, Film und Rundfunk. Autorinnen wie Marieluise Fleißer, Irmgard Keun, Gabriele Tergit, Mascha Kaléko, Vicki Baum, Rahel Sanzara, Else Lasker-Schüler, Christa Anita Brück, Polly Tieck u.a.m. reflektierten, problematisierten und kritisierten in ihren Romanen, Erzählungen, Reportagen, Gedichten und Dramen die Gesellschafts- und Geschlechterentwürfe dieser ‚neuen Zeit‘. Ihre poetisch vom Spätexpressionismus über DADA bis zur Neuen Sachlichkeit reichenden Texte stellen die Spannungen zwischen den Generationen, zwischen Großstadt und Provinz, zwischen neuen Arbeitsformen und wirtschaftlichen Krisen und nicht zuletzt zwischen der medialen Inszenierung der ‚Neuen Frau‘ und den männlichen codierten ‚Verhaltenslehren der Kälte‘ (Lethen 1994) dar.
Zur ersten Sitzung: Irmgard Keun: Das kunstseidene Mädchen (1932). Berlin: Ullstein 2001 (ISBN 978-3-548-60085-7)
LV-09-865-NDL-134: Herrschaft in der Frühen Neuzeit (interdisziplinär) (Seminar) (Blocktermin)
Die Lehrveranstaltung widmet sich den Potenzialen der interdisziplinären Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex „Herrschaft“ in der Frühen Neuzeit aus geschichts- und literaturwissenschaftlicher Perspektive. Anders als heute war Herrschaft in der Frühen Neuzeit personenbezogen definiert und entweder auf eine Person (monarchisch) oder auf mehrere (republikanisch) ausgerichtet. Wir beschäftigen uns mit den normativen Grundlagen der Herrschaftsformen, den performativen Praktiken zur Herstellung von Konsens und Hierarchie sowie den Möglichkeiten der Kritik und Infragestellung von Herrschaft. Dazu bearbeiten wir sowohl normative Texte wie Fürstenspiegel und Traktate als auch die Dissemination von Herrschaftsansprüchen und -kritik in Dramen und Flugblättern. Von besonderem Interesse wird dabei sein, die unterschiedlichen disziplinären Zugriffe und Kompetenzen zusammenzubringen, die wechselseitigen Verschränkungen der unterschiedlichen medialen Repräsentationen zu analysieren und ihre politischen Intentionen als Teil der Aushandlungsprozesse von Herrschaft zu kontextualisieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Figur des „Herrschers“ und seinen medialen Repräsentationen.
Das Seminar findet als Kompaktseminar mit Exkursion in das Marburger Haus (Kleinwalsertal) statt. Die Exkursion wird bezuschusst. Es bleibt ein Eigenanteil (Verpflegung). An- und Abreise werden jeweils selbst organisiert und finanziert.
Da die Seminarplätze begrenzt sind, wird um verbindliche Anmeldung bis 31.03.2023 an sek.siebenpfeiffer@uni-marburg.de gebeten, immer mit Ihrer Matrikelnummer, Ihrem Studiengang mit PO-Version und dem Titel des Moduls, in dem Sie die LV belegen möchten.
LV-09-865-NDL-131: Fiktionalität (Dienstag 18 - 20 Uhr, 14tägig, Beginn: 11.04.2023)
Im Mittelpunkt des Kolloquiums steht in diesem Semester mit der Fiktionalität ein Schlüsselbegriff der Literaturwissenschaft. Fiktionalitätstheorien haben Konjunktur, wie die intensiven Debatten um ‚echte‘ und ‚erfundene‘ Fakten (‚fake news‘), um Faktualität und Kontrafaktualität, um Autorfiktion und die Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit zeigen. Anhand ausgewählter Grundlagentexte der Fiktionalitätstheorie werden wir uns vor allem mit dem zeitgenössischen Theoriestand auseinandersetzen. Wir werden die gegenwärtigen Diskussionen darüber hinaus zum Anlass nehmen für einen Sprung in die Frühe Neuzeit, in der die Aufwertung der fabula (der erfundenen Geschichte) gegenüber der historia (der historisch wahren Begebenheit) einsetzte und die poetischen Debatten den Boden für den modernen Fiktionsbegriff bereiteten.
Die Teilnahme setzt Theoriefreudigkeit und eine persönliche Anmeldung mit einem kurzen Schreiben zu Ihren literaturtheoretischen Vorkenntnissen und Erwartungen (bis 10. April an hania.siebenpfeiffer@uni-marburg.de).
Wintersemester 2022/23
LV-09-067-NDL-213: NdL Einführung I, 3. Parallelgruppe (Seminar) (Mittwoch 12 - 14 Uhr)
LV-09-067-NDL-275: Literarische Utopien/Dystopien der Gegenwart (Seminar) (Dienstag 10 - 12 Uhr)
Das Internet ist seit Jahrzehnten abgeschaltet, Beziehungen werden von Algorithmen berechnet, Frauen dürfen nur noch 100 Wörter pro Tag sprechen, Großbritannien ist nach dem Brexit zu einem postdemokratischen Überwachungsstaat mutiert, Natur existiert nur noch als Schwundstufe, Europa ist tot und Demokratie eine blasse Fußnote in den Geschichtsbüchern – nicht erst seit der im Februar proklamierten und seitdem vielfach zitierten »Zeitenwende« hat die deutschsprachige Gegenwartsliteratur eine offensiv ausgestellte Vorliebe für dystopische Zukunftsszenarien. Autor*innen wie Reinhard Jirgl, Christian Kracht, Juli Zeh, Christina Dalcher, Sibylle Berg u.a.m. entwerfen seit den 2010er Jahren vermehrt Zukünfte, die nur ein Jota von der Gegenwart entfernt beginnen. Im Seminar werden wir uns mit den überwiegend dystopischen Fiktionalisierungen unserer Zukunft auseinandersetzten und hierbei gattungspoetische und narratologische Perspektiven auf die Erzählbarkeit von Künftigem diskutieren.
Das Seminar setzt eine rege Mitarbeit und die Bereitschaft zu umfangreicher Lektüre voraus. Wir beginnen in der ersten Stunde mit der Textarbeit. Bitte bereiten Sie hierzu folgenden Aufsatz vor: Umberto Eco: Die Welten der Science Fiction. In: Ders.: Über Spiegel und andere Phänomene. 7. Aufl. München 1985, S. 214-222.
LV-09-865-NDL-119: Geschlecht - Macht - Staat: Herrscherinnen auf der Bühne des Barock (Seminar) (Montag 16 - 18 Uhr)
Das Seminar setzt sich mit Codierungen weiblicher Herrschaft in der Frühen Neuzeit auseinander und fragt insbesondere nach den geschlechtsspezifischen Regularien guter Herrschaft: Was zeichnete eine gute Regentschaft im 17. Jhdt. aus? Welche Eigenschaften sollte ein*e Regent*in idealerweise besitzen? Inwiefern wurde zwischen männlicher und weiblicher Herrschaft unterschieden? Und unter welchen Voraussetzungen durften Frauen auf und jenseits der Bühne als Herrscherinnen agieren? Diese und weitere Fragen wurden im 17. Jhdt. nicht nur in politischen Traktaten diskutiert, vor allem das barocke Trauerspiel entwarf Szenarien weiblicher Herrschaft, die in damaligen Poetiken reflektiert wurden. Mit Cleopatra, Catharina von Georgien, Maria von Medici und Maria Stuart wurden antike und zeitgenössische Herrscherinnen beispielhaft auf die Bühne gestellt, um an ihnen den Zusammenhang von weiblicher Herrschaft und Glaube, Ehre und Affekt zu verhandeln. Da die Trauerspiele naturgemäß stets mit dem gewaltsamen Tod der titelgebenden Herrscherin endeten, wird zudem der enge Bezug von herrschaftlicher Souveränität zu Körper und Gewalt in der Frühen Neuzeit besonders sichtbar.
Das Seminar setzt eine rege Mitarbeit sowie die Bereitschaft zu umfangreicher und anfangs etwas sperriger Lektüre voraus. Wir beginnen in der ersten Stunde mit der Textdiskussion. Bitte bereiten Sie hierzu Martin Opitz‘ Lesevorrede zu den Trojanerinnen vor (in: Martin Opitz: Buch von der deutschen Poeterey. Stuttgart: Reclam 2011 u.ö. Anhang 4, ISBN: 978-3-15-018214-7).
LV-09-865-NDL-123: Literatur lesen / Streifzug durch den Poststrukturalismus II (Dienstag 16 - 18 Uhr, 14tägig, Beginn: 18.10.2022)
Das Forschungskolloquium findet in diesem Semester im 14täglichen Wechsel mit Modul B »Literatur lesen« aus dem Masterstudiengang »Text – Kultur – Medien« statt. Im Forschungskolloquium werden wir uns mit ›poststrukturalistischen‹ Theoretikerinnen darunter Julie Kristeva, Luce Irigaray, Gayatri Chakravorty Spivak, Sarah Kofman, Judith Butler und Chantal Mouffe beschäftigen. Im Modul B lesen wir parallel ausgesuchte Autorinnen der deutschsprachigen Literatur von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Studierende des M.A. Studiengangs Text – Kultur – Medien besuchen beide Teilveranstaltungen. Es wird Gelegenheit zur Präsentation der eigene Modullektüre geben.
Seminar und Kolloquium setzen Diskussionsfreude und Interesse an literarischen und theoretischen Entwürfen voraus. Der Text- und Seminarplan wird in der ersten Sitzung vorgestellt und diskutiert.
Sommersemester 2022
LV-09-067-NDL-228: NdL Einführung II, 5. Parallelgruppe (Seminar) (Mittwoch 12 - 14 Uhr)
LV-09-865-NDL-114: Judith Butler und die Literatur (Seminar) (Donnerstag 10 - 12 Uhr)
Ausgehend von Judith Butlers mittlerweile zum Standardwerk avancierten Studie Gender Trouble (1990; dt. 1991) werden wir uns mit neueren Theorien der Geschlechterforschung auseinandersetzen und hierbei verschiedene Ansätze exemplarisch diskutieren, darunter Gender & Technoscience (Donna Haraway, Kerstin Palm), Wissenschaftskritik (Donna Haraway, Sandra Harding), New Materialism (Karen Barad, Sabine Hark) und Queer/Trans/LGBT*QI (Sabine Hark, Nina Degele, Joris Gregor). Das Seminar ist (auch) als Projektseminar konzipiert, d.h. wir werden die diskutierten Ansätze immer wieder auf literarische Texte beziehen und dazu mit genderaffinen Autor:innen wie z.B. Sasha Marianna Salzmann, Irene Dische oder Anne Garréta ins Gespräch kommen, die zu Lesungen eingeladen werden sollen.
Seminarprogramm, Arbeitsformen und Leistungsanforderungen werden in der ersten Sitzung besprochen.
Zur Vorbereitung: Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter (22. Aufl., Suhrkamp: Berlin 1991).
LV-09-865-NDL-115: »Alles von der Kunstfreiheit gedeckt? — Literatur vor Gericht« (Seminar) (Dienstag 16 - 18 Uhr)
Das Seminar legt begleitend zu der (fast) gleichlautenden Vorlesung den Fokus auf das praxeologische Verhältnis zwischen Literatur als künstlerischer und damit rechtlich besonders geschützter Redeform einerseits und Recht als Rechtsnorm wie Rechtspraxis andererseits. Der zeitliche Fokus liegt auf über den Einzel›fall‹ hinausgehenden Literaturprozessen im 20. und 21. Jahrhundert. Im Seminar werden wir uns insbesondere solche ›Fälle‹ anschauen, in denen ein literarischer Text/eine literarische Rede Gegenstand von Gerichtsprozessen wurde, wie im ›Fall‹ von Maxim Billers Der Fall Esra (2013) oder Jan Böhmermanns Schmähkritik (2014). Im Fokus stehen damit neben Zensurmaßnahmen und Indizierung (i.e. jugendgefährdender Schriften) auch Klagen auf Beleidigung, Verletzung des Persönlichkeitsrechtes und Verstöße gegen die Sittlichkeit. Das Seminar ist in die Vorbereitung einer Tagung zu »Literatur vor Gericht« eingebunden, die im Juli 2022 am Institut für Neuere deutsche Literatur stattfinden wird.
Seminarprogramm, Arbeitsformen und Leistungsanforderungen werden in der ersten Sitzung besprochen. Zur Vorbereitung: Klaus Mann: Mephisto. Roman einer Karriere (Rowohlt: Hamburg 2019).
LV-09-865-NDL-066: »Ein Streifzug durch den Poststrukturalismus« (Forschungsseminar) (Mittwoch 16 - 18 Uhr, 14tägig, Beginn: 20.04.2022)
Das diessemestrige Kolloquium wird sich auf einen Streifzug durch poststrukturalistische Theorien begeben, in deren Fokus die Frage nach der Bedeutung der Frühen Neuzeit für die Theoriebildung seit den 1980er Jahren steht. Diskutieren werden wir unter anderen Texte (auch in Auszügen) von Gilles Deleuze (Die Falte), Michel Serres (Die fünf Sinne, Elemente einer Geschichte der Wissenschaften), Michel Foucault (Die Ordnung des Wissens, Überwachen und Strafen), Jacques Derrida (Über die Freundschaft). Auf einem zweitägigen Abschlusskolloquium zu Ende der Vorlesungszeit können laufende Examens- und Forschungsprojekte vorgestellt werden. Das Kolloquium beginnt am 20. April 2022; das genaue Programm besprechen wir in der ersten Sitzung.
Zur Vorbereitung: Gilles Deleuze: Die Falte. Leibniz und der Barock (8. Aufl., Suhrkamp: Berlin 2000)
LV-09-067-NDL-266: Recht erzählen (Literatur und Recht II) (Dienstag 12 - 14 Uhr)
Was hat Literatur mit Recht zu tun? Und was Recht mit Literatur? Die unter dem Schlagwort ›Law and Literature‹ bekannte Verbindung von Recht und Literatur wird Thema der diessemestrigen Vorlesung sein, die einen zeitlichen Bogen vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart schlägt. Gefragt wird nach poetologischen, rhetorischen, diskursiven und institutionellen Bezügen zwischen Literatur und Recht als zwei getrennten und zugleich aufeinander bezogenen ›Feldern‹, die sich in der Moderne wechselseitig konturieren. Die Vorlesung setzt weder den Besuch der Vorlesung »Literatur und Recht I« aus dem Wintersemester noch eine Kenntnis der Thematik voraus, erwartet werden allerdings eine regelmäßige Teilnahme und die Bereitschaft zur gelegentlichen vorbereitenden Lektüre von Text(auszüg)en.
Wintersemester 2021/22
LV-09-067-NDL-214: NdL Einführung II, 1. Parallelgruppe (Seminar) (Mittwoch 12 - 14 Uhr)
LV-09-865-NDL-098: Rechtsgeschichten in der Frühen Neuzeit (Seminar) (Dienstag 16 - 18 Uhr)
LV-09-865-NDL-103: Romane der Weimarer Republik - intermediale und kulturwissenschaftliche (Re-)Lektüren (Seminar) (Blockveranstaltung 03.-05.02.22)
LV-09-865-NDL-073: Examens- und Forschungskolloquium (Forschungsseminar) (Mittwoch 16 - 18 Uhr, 14tägig, Beginn: 27.10.2022)
LV-09-067-NDL-236: Recht erzählen (Literatur und Recht I) (digital, Montag 16 - 18 Uhr)
Sommersemester 2021
LV-09-067-NDL-228: NdL Einführung II, 4. Parallelgruppe (Seminar)
LV-09-067-NDL-230: Höhlen, Höllen und Planeten: Verkehrte Welten in der Frühen Neuzeit (Seminar)
LV-09-865-NDL-089: "Es war einmal in ferner Zukunft": Literarische Zeitreisen (Seminar)
LV-09-865-NDL-085: Ästethische Grenzerfahrungen: Theorien des Erhabenen (Forschungsseminar)
LV-09-067-NDL-225: Barocke Gegenwart - Gegenwart des Barock: Neobarocke Verfahren in der zeitgenössischen Literatur (Ringvorlesung)
Wintersemester 2020/21 - Forschungssemester
LV-09-865-NDL-073: Lost in Examination? (Forschungsseminar)
Sommersemester 2020
LV-09-067-NDL-165: MedeaMorphosen (Seminar)
LV-09-067-NDL-196: Gegenwartslyrik (Seminar)
LV-09-067-NDL-199: Hexen, Teufel und Dämonen (Ringvorlesung)
LV-09-865-NDL-064: Sigmund Freud und die Literatur (Seminar)
LV-09-865-NDL-066: Forschungsseminar MA
Wintersemester 2019/20
LV-09-067-NDL-120: Einführung in literaturwissenschaftliche Textanalysen und Arbeitstechniken (Proseminar)
LV-09-067-NDL-188: Literatur und Literaturwissenschaft. Eine Einführung (Texte vom 17. bis zum 21. Jahrhundert) (Vorlesung)
LV-09-865-NDL-039: Francis Godwin: "The Man in the Moone" - Edition einer Weltraumreise aus dem 17. Jahrhundert (Seminar)
LV-09-865-NDL-053: Michel Foucault und die Literatur (Seminar)
Sommersemester 2019
LV-09-067-NDL-168 - Die literarische Eroberung des Alls: Weltraumreisen in der Literatur von der Frühen Neuzeit bis zur Moderne (Vorlesung)
LV-09-067-NDL-156 - Märtyrer*innendramen des Barock: Dramen, Dramentheorie und Schauspielpraxis im 17. Jahrhundert (Seminar)
LV-09-865-NDL-042 - E.T.A. Hoffmanns mediale Apparaturen (Seminar)
LV-09-865-NDL-040 - Recht erzählen: Rechtserzählung als literarisches Genre seit der Frühen Neuzeit (Seminar)
Wintersemester 2018/19
LV-09-067-NDL-142 - Literatur und Literaturwissenschaft. Eine Einführung (Texte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert) (Vorlesung)
LV-09-067-NDL-141 - Franz Kafka: Der Prozeß - intermedial (Seminar)
LV-09-865-NDL-038 - Der rote Planet - Marsvisionen und Marsfiktionen in der Literatur der Moderne (Seminar)
LV-09-865-NDL-039 - Verbrechenserzählungen (in) der Frühen Neuzeit (1600 -1800) (Seminar)