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Studieren

  • Studiengang

    Unser Nebenfachstudiengang bietet eine intensive Beschäftigung mit neuerer deutschsprachiger Literatur. Er orientiert sich an den wichtigsten literaturwissenschaftlichen Arbeitsfeldern und bereitet dich auf thematisch angeschlossene Masterstudiengänge ebenso vor wie auf eine Vielzahl beruflicher Tätigkeiten. Er vermittelt Grundkompetenzen der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit literarischen Phänomenen und führt dich in historische wie systematische Kernthemen und Problemkomplexe des Faches ein. Er deckt die deutschsprachige Literatur in ihren medialen und materialen Erscheinungsformen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart ab. 

    Du lernst

    - literarische Texte begriffssicher zu beschreiben, methodisch und reflektiert zu analysieren und eigenständig Interpretationen zu entwickeln. Den Ausgangspunkt bildet die Literatur als hermeneutische Herausforderung: Wie generiert sie Bedeutung, wie setzt sie Verständnisprozesse in Gang, wie lässt sich ihre Funktionsweise erfassen, wie ist sie als Äußerung über ‚Welt‘ zu interpretieren?

    -literarische Phänomene in ihren historischen, gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Kontexten zu erschließen. Im Zentrum steht die Literatur als Form kultureller Selbstbeschreibung in ihrer eigengesetzlichen Historizität. Es geht um Fragen der Periodisierung, der Epochenbegriffsbildung, der Literaturhistoriographie, um sozio-kulturelle Text-Kontext-Analysen

    -wie literarische Texte aufbereitet, archiviert, erschlossen und verbreitet werden. Im Zentrum stehen editionsphilologische Fragen: Wie werden Texte als literarische Werke identifiziert und gesichert, wie entstehen verlässliche Texte, wie wurden und werden sie weiter überliefert, wie werden sie unterschiedlichen Publika bereitgestellt und publiziert?

    -was Literatur eigentlich ausmacht, wie sie begrifflich bestimmt und theoretisch fundiert werden kann. Im Zentrum stehen literaturtheoretische Fragen: Wie lässt sich der Untersuchungsgegenstand ‚Literatur‘ begrifflich fassen, seine Durchdringung methodisch organisieren, seine Profilierung in der Interaktion mit anderen theoretischen Feldern (race, gender, class u. dgl.) bewerkstelligen?

    -Literatur in ihrer Medialität und als Teil eines komplexen Mediensystems kennen. Wie sind literarische Texte in den historisch sich wandelnden Mediensystemen situiert? Wie lassen sie sich in ihren Beziehungen zu den bildenden, zu den darstellend-performativen Künsten, zu technischen, insbesondere audiovisuellen Medien des analogen wie digitalen Zeitalters erfassen?

    -Literatur als Gegenstand der Vermittlung in den Medien kennen. Im Zentrum steht die Beobachtung des literarischen und kulturellen Feldes: Wir analysieren und diskutieren Prozesse, die sich zwischen der Produktion, Distribution und Rezeption von Texten abspielen: Welche Akteure wirken mit, bis Literatur ihr Publikum erobert?
     

    Es erwartet dich jedes Semester, in jedem Modul ein breites und facettenreiches, auf die intensive Beschäftigung mit Literatur ausgerichtetes Studienangebot, mit dem wir dir das Erreichen dieser Lernziele ermöglichen.

  • typische Arbeitsformen

    Selbststudium

    Universitäre Lehrveranstaltungen sind in den Geisteswissenschaften didaktisch auf das Selbststudium ausgerichtet. Es ist fester Bestandteil der Zeitplanung im Studiengang und bildet den Schlüssel zu einem erfolgreichen geisteswissenschaftlichen Studium. Die Dozentinnen und Dozenten erwarten daher von dir Engagement und Eigeninitiative, wenn es um das Vor- und Nachbereiten der Lehrveranstaltungen geht. Nur so lassen sich die umfangreichen Gegenstandsbereiche und komplexen Themen umfassend (be-)greifen. Welche Formen das Selbststudium annehmen kann und wie arbeitsaufwändig es ist, hängt vom Typus der Lehrveranstaltung ab.

    In unserem Studiengang besuchst du Vorlesungen, Seminare und, je nach Schwerpunktsetzung, auch Übungen.

    Vorlesungen

    In Vorlesungen wird von einer Lehrperson, in Ringvorlesungen von unterschiedlichen Lehrpersonen in wöchentlichen Sitzungen ein größerer literaturwissenschaftlicher Gegenstandsbereich präsentiert. Vorlesungen bilden das frontalste Lehrformat und präsentieren dir in kurzer Zeit eine Fülle von Informationen. Sie alle zu notieren, ist kaum möglich und auch nicht Sinn dieses Lehrformats. Es kommt vielmehr darauf an, zentrale Aussagen oder Zusammenhänge zu identifizieren, womöglich eigene Überlegungen dazu anzustellen und in geordnete und später wieder nachvollziehbare stichwortartige Aufzeichnungen zu überführen. Individuelle oder gruppenweise Vor- und Nachbereitung zahlt sich dabei aus. Es empfiehlt sich übrigens, nicht nur die von der Studienordnung vorgeschriebenen Vorlesungen zu besuchen – aus Interesse an der Sache, um das eigene Fachwissen bequem zu erweitern oder auch um eine bestimmte Lehrperson kennen zu lernen. In diesem Fall musst du keine Studienleistungen erbringen und keine Prüfungen ablegen.

    Seminare

    Seminare sind ein interaktives Lehrformat. In wöchentlichen Sitzungen werden literaturwissenschaftliche Themengebiete erschlossen. Die Lehrenden führen in die Fragestellungen der ganzen Veranstaltung und der einzelnen Sitzungen ein. Studierenden kommt aber erheblich mehr Eigenverantwortung zu als in Vorlesungen. Sie bereiten alleine oder gruppenweise Sitzungsthemen vor, stellen Material bereit, entwickeln Fragestellungen, moderieren Diskussionen. Gearbeitet wird im Plenum oder in Kleingruppen. Von diesem Lehrformat profitierst du am meisten, wenn du dich gut vorbereitest und dich aktiv in Arbeitsprozesse, Ergebnissicherung und Diskussionen einbringst.

    Übungen

    Übungen ermöglichen es dir, erworbenes theoretisches Wissen praktisch zu erproben. Schon früh kannst du Erfahrungen in literaturvermittelnden Berufsfeldern sammeln und mit neuen Medienformaten experimentieren.

    Referate und Moderationen

    Die didaktischen Konzepte unserer Seminare und Übungen sehen vor, dass du – meist in kleineren Gruppen, seltener allein – Verantwortung für einen thematischen Teilbereich der Veranstaltung übernimmst. Dies kann in Form von Kurzreferaten geschehen, aber auch indem du große Teile einer Sitzung gestaltest. Dabei kommt es darauf an, in die Problemstellung einzuführen, Material bereitzustellen, Leitfragen zu entwickeln, einen Prozess gemeinsamen Nachdenkens und eine Diskussion anzustoßen.

    Idealerweise gelingt es dir, dabei möglichst frei zu sprechen und in der Moderation einen guten Kontakt zum Plenum herzustellen. Zur Vorbereitung empfiehlt es sich, die geplante Moderation oder das vorgesehen Referat rechtzeitig mit der Dozentin oder dem Dozenten abzusprechen. 

    Studienleistungen

    Um deine Fertigkeiten in der fachwissenschaftlichen Kommunikation weiterzuentwickeln, erhältst du Gelegenheit, unterschiedliche Formen zu erproben. Die in unseren Lehrveranstaltungen häufigsten Formen sind Protokolle, Vorbereitungspapiere, Präsentationen und Portfolios. 

    Lektüre

    Das Studium der Neueren deutschsprachigen Literatur setzt eine ausgeprägte Affinität zu Büchern voraus, Spaß an intensiver Lektüre und am gemeinsamen Austausch darüber. Du wirst viel Zeit mit dem Studium literarischer, theoriebildender und fachwissenschaftlicher Texte verbringen – bei der Vor- und Nachbereitung der wöchentlichen Seminarsitzungen, Übungen und Vorlesungen, bei der Ausarbeitung von Referaten, Moderationen, aber auch bei der Vorbereitung auf Abschlussklausuren am Semesterende und bei der Anfertigung von Hausarbeiten während der veranstaltungsfreien Zeit.

    Entscheidend ist die Entwicklung von einer in erster Linie unterhaltsam-vergnüglichen oder auch schulischen Lesepraxis hin zu einer zugleich auch analytisch-abstrahierenden Lektürekompetenz. Im Studium lernst du nach und nach, literarische Texte eigenständig methodisch gesichert zu durchdringen, ihre Komplexität zu erkennen und zu beschreiben, sie in historische, ästhetische, mediale oder kulturelle Zusammenhänge einzuordnen, selbständig Thesen zu entwickeln. 

  • Struktur & Studienordnung

    Der empfohlene Verlauf des B.A. Studiums der Neueren deutschsprachigen Literatur und alle notwendigen Informationen zu seinem Aufbau und seinen Leistungsanforderungen sind in der jeweiligen Studienordnung festgelegt. Die aktuellen Versionen der Studienordnung und das Modulhandbuch findest Du auf den Seiten des Fachbereichs unter diesem Link: Studienordnung des B.A. Neuere deutschsprachige Literatur (https://www.uni-marburg.de/de/fb09/studium/studien-und-pruefungsordnungen/germanistik)

    Modultypen im B.A. Neuere deutschsprachige Literatur

    Der B.A. Neuere deutschsprachige Literatur ist ein modularisierter Studiengang, d.h. einzelne Lehrveranstaltungen werden thematisch zu einem Modul zusammengefasst. Erfolgreich absolviert hast du ein Modul, wenn du die erforderlichen Studien- und Prüfungsleistungen erbracht hast. Studienleistungen sind während des Semesters zu erbringende Leistung wie z.B. eine Sitzungsmoderation, ein Referat oder ein Thesenpapier. Prüfungsleistungen sind zu benotende Abschlußarbeiten, Hausarbeiten etwa, Klausuren oder Projektarbeiten. Die Note, die du für ein absolviertes Modul erhältst, errechnet sich aus den im Rahmen des Moduls erbrachten Prüfungsleistungen. Die Note wird in Notenpunkten (15-0) ausgedrückt.

    Für ein erfolgreich absolviertes Modul erhältst du neben den Notenpunkten auch Leistungspunkte (LP). Sie zeigen an, wie groß der mit dem Modul verbundene Arbeitsaufwand ist. 30 Arbeitsstunden ergeben einen Leistungspunkt. Pro Semester sollten 30 Leistungspunkte erworben werden. Diese Berechnungen sind – um die Mobilität der Studierenden (Studienortwechsel, Auslandsaufenthalte) zu erleichtern – standardisiert durch das European Credit Transfer System (ECTS). Ein Leistungspunkt entspricht einem Credit.

    Das Studium im B.A. Neuere deutschsprachige Literatur gliedert sich in insgesamt drei Bereiche, denen entsprechende Module zugeordnet sind. Zu unterscheiden sind Pflicht- und Wahlpflichtmodule. Pflichtmodule müssen von allen Studierenden des Studiengangs absolviert werden, im Wahlpflichtbereich können Studierende Vorlieben berücksichtigen und Schwerpunkte setzen, indem sie aus verschiedenen Modultypen auswählen.

    Solltest du dich für einen Studienaufenthalt im Ausland entscheiden, so kannst du dort erworbene Leistungen (Leistungs- und Notenpunkte) für dein Studium des B.A. Neuere deutschsprachige Literatur anrechnen lassen. Dafür gibt es im Wahlpflichtbereich die beiden flexiblen Internationalisierungsmodule.

    Ein Modul kann aus verschiedenen Veranstaltungstypen zusammengesetzt sein. Diese sind:

    VL = Vorlesung
    SE = Seminar
    UE = Übung 

    Pflichtbereich & Wahlpflichtbereich

    Basismodule (Pflicht)
    - Deutschsprachige Literatur analysieren und interpretieren a (6 LP)

    - Deutschsprachige Literatur analysieren und interpretieren b (6 LP)

    Aufbaumodule (Pflicht)
    - Literatur historisieren und kontextualisieren (12 LP)

    Vertiefungsmodule (Wahlpflicht)
    - Literatur präsentieren und archivieren (12 LP)
    - Literatur als Gegenstand der Theoriebildung (12 LP)
    - Literatur als Teil des Mediensystems (12 LP)
    - Literaturvermittlung in den Medien (12 LP)
    - Studium international a (6 LP)
    - Studium international b (6 LP)

    Exemplarischer Studienverlauf

    Einen Studienverlaufsplan für den B.A. Neuere deutschsprachige Literatur, an dem du dich bei der Semesterplanung orientieren kannst, findest du als Anlage 1 in der zugehörigen Studien- und Prüfungsordnung.