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Forschung

Die Neuere deutsche Literaturwissenschaft profiliert sich durch ein umfassendes kulturanthropologisches und historisches Spektrum: Frühe Neuzeit, 18./19. Jahrhundert, Moderne und Gegenwartsliteratur sowie digitale Editorik. Sie ist international über europäische Kooperationen hinaus sehr gut vernetzt mit Nordamerika, Ländern aus den Nahen Osten sowie China. Forschungsprojekte etwa zur Brief- oder zur Zeitschriftenkultur verbinden historisch-philologische Erkenntnisinteressen mit Aspekten der Literaturvermittlung.

Die Marburger Germanistische Mediävistik hat international ein hohes Renommee. Eine der führenden mediävistischen Zeitschriften, die 1841 gegründete Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, wird hier herausgegeben. Zudem wird hier – einzigartig in der Bundesrepublik – ein großes digitales Archiv zur deutschen Schriftlichkeit in Mittelalter und Humanismus aufgebaut. Prägend ist auch die Kooperation mit allen mediävistischen Disziplinen in den übrigen Fachbereichen der Universität und in Marburg ansässigen Institutionen wie dem Hessischen Staatsarchiv und der Archivschule.

Die Medienwissenschaft wurde in den letzten Jahren ausgebaut, so dass die ganze Vielfalt der audiovisuellen Medien behandelt wird. Mit der Fokussierung auf die Ästhetik, Geschichte und Theorie der Medien weist das Fach eine innerhalb Deutschland unverwechselbare, interdisziplinäre Ausrichtung auf. Überregionale und internationale Resonanz findet das Fachgebiet mit der Zeitschrift MEDIENwissenschaft. Rezensionen – Reviews und mit den alljährlichen „Kameragesprächen“, die die Verleihung des Marburger Kamerapreises begleiten.

Projekte der Lehrredaktion

Im MA-Studiengang „Literaturvermittlung in den Medien“ werden die Studierenden auf eine Tätigkeit in Verlagen, Literaturhäusern oder im Kulturjournalismus vorbereitet. Zu diesem Zweck lernen sie in der kontinuierlichen Praxisübung „Lehrredaktion“ unter Anleitung des Redaktionsleiters Dr. Till Huber redaktionelle Abläufe und entwickeln eigene Projekte und Medienformate. 

Aufgelistet sind die in den letzten Semestern erarbeiten Inhalte zu „Ereignissen im Literaturbetrieb“ (damit sind gemeint: Ausstellungen, Festivals, Messen, Neuerscheinungen, Preisverleihungen und Wettbewerbe). Die Beiträge werden in überarbeiteter Form auf dem gleichnamigen Portal erscheinen.
 
Sommersemester 2023, Schwerpunkt: Ingeborg-Bachmann-Preis 2022
-       Werkstattgespräch mit Jan Drees/Redakteur Deutschlandfunk
-       Workshop Audiobearbeitung mit Audacity im Medienzentrum der Universität
-       Produktion von eigenen Literatur-Podcasts und Audio-Beiträgen
-       Rezensionen/Analysen zu einzelnen Beiträgen/Auftritten der Nominierten
 
Wintersemester 2023/2024, Schwerpunkt: Deutscher Buchpreis 2023
-       Analysen von Dankesreden vergangener Buchpreisverleihungen
-       Rezensionen zu den Romanen der Shortlist
-       Planen, Führen und Schreiben eines Interviews mit einem Jurymitglied des Deutschen Buchpreises 2023 (Prof. Dr. Heinz Drügh, Goethe-Universität Frankfurt am Main)
 
Sommersemester 2024, Schwerpunkte: Kafka-Jahr 2024/Ingeborg-Bachmann-Preis 2024
-       Rezensionen/Analysen zu einzelnen Beiträgen/Auftritten der Nominierten des Bachmann-Preises 2024
-       Auswertung des Feuilletons zu „Kafka 24“
-       Überblicksartikel zu verschiedenen Kafka-Podcasts
-       Umfrage zur Rezeption der ARD-Serie „Kafka“ unter Studierenden und Lehrenden
-       Überblick: Kafka-Revival auf TikTok
-       Bericht von der Kafka-Ausstellung „Kafkas Echo“/DLA Marbach
 
Wintersemester 2024/2025, Schwerpunkt: Deutscher Buchpreis 2024
-       Besuch/Bericht von der Lesung von Clemens Meyer in Marburg
-       Rezensionen (Text und Video) zu den Romanen der Shortlist
-       Planen, Führen und Schreiben eines Interviews mit dem Schriftsteller Eckhart Nickel zu seinen Erfahrungen als Nominierter bei Buchpreisen

Projekt „Der Autor, das Medium und ich“

Über drei Semester (WS 2019/20 bis WS 2020/21) haben Studierende des M.A.-Studiengangs "Literaturvermittlung in den Medien" im Rahmen einer Praxisübung mit dem Medienkünstler Thomas Henke einen ersten gemeinsamen Essayfilm "Der Autor, das Medium und ich. Zwischen Selbsterfahrung und Fiktion" konzipiert, gedreht und geschnitten - begleitet durch ein Haupt-/ Oberseminar zur Theorie des (Film-) Essays im WS 2019/20 von Prof. Dr. Doren Wohlleben (Literaturwissenschaft) und Prof. Dr. Malte Hagener (Medienwissenschaft):

Der Essayfilm geht der Frage nach, wie Autor und Literatur durch das Medium des (Selbst-) Porträts auf die Zuschauer wirken und welche Prozesse dies auslöst. Aus mehreren filmischen Einzelreflexionen entwickelt sich eine Reise in einen multidimensionalen Raum zwischen Selbsterfahrung und Fiktion.

Zu den Filmen: 
Teil 1
Teil 2
Teil 3

Informationen zu den Forschungsaktivitäten der beteiligten Institute: