14.04.2021 Neues DFG-Projekt am Fachgebiet Semitistik (CNMS) - Die „Indischen Bücher‟ im „Paradies der Weisheit‟ des ʿAlī ibn Sahl Rabban aṭ-Ṭabarī (gest. um 865 AD)

Die sogenannten Indischen Bücher des persischen Gelehrten ʿAlī aṭ-Ṭabarī bilden den Schlussteil seines medizinisch-philosophischen Hauptwerks „Paradies der Weisheit‟, das er im Jahre 850 AD in Samarra (Irak) vollendete. Es handelt sich bei diesem Appendix um die zugleich früheste und einzige, in arabischer Sprache abgefasste Darstellung des medizinischen Systems der Inder (Ayurveda). Die Sanskrit-Quellen, auf denen ʿAlī aṭ-Ṭabarīs Darstellung beruht, lagen ihm in heute verlorenen arabischen Übersetzungen vor, die ihrerseits zum Teil auf syrische oder mittelpersische Zwischenübersetzungen zurückgehen dürften. Die existierende Edition der Indischen Bücher aus dem Jahre 1928 ist philologisch unbrauchbar, und keine der wenigen, darauf aufbauenden Untersuchungen setzt sich mit dem Hauptproblem der Quellenverifizierung auseinander. Ziele des Projekts sind daher: eine kritische Neu-Ausgabe des arabischen Textes auf der Grundlage aller bekannten Handschriften; eine kommentierte englische Begleitübersetzung; eine überlieferungsgeschichtliche Studie; sowie eine Zusammenstellung mehrsprachiger Glossare (Arabisch‒Sanskrit‒Englisch).

Das Projekt wird für zwei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

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