23.07.2024 Stellungnahme des Fachbereichs Fremdsprachliche Philologien zu den Hakenkreuz-Schmierereien im D-Turm der Philosophischen Fakultät
Der Fachbereich Fremdsprachliche Philologien der Philipps-Universität Marburg beobachtet mit großer Sorge die rassistischen, antisemitischen und verfassungsfeindlichen Schmierereien, welche in den letzten Wochen in den Aufzügen und Räumen des D-Turms der Philosophischen Fakultät, in der der Fachbereich seine Räumlichkeiten hat, aufgetaucht sind.
Diese sind unter keinen Umständen hinnehmbar und verstoßen klar gegen die Menschenwürde. Sie verletzen die Grundwerte der Philipps-Universität und ihre Richtlinie zum respektvollen Umgang und zum Schutz vor Diskriminierung und Benachteiligung. Die Darstellung eines Hakenkreuzes ist verfassungswidrig und nach §86 StGB strafbar. Die Schmierereien wurden umgehend durch die Universität beim Staatsschutz-Kommissariat zur Anzeige gebracht.
Der Fachbereich Fremdsprachliche Philologien distanziert sich deutlich von den Schmierereien und verurteilt gleichzeitig auch die unerträgliche Verharmlosung der Gewalttaten des Nazi-Regimes und die antisemitische Handlung durch das Übermalen eines Davidsterns mit dem Hakenkreuz.
Eine stillschweigende Hinnahme menschenfeindlicher und volksverhetzender Botschaften im Hochschulkontext würde zur Verharmlosung oder gar zur „Normalisierung“ solcher Hetze beitragen. Die Folge wäre u.a., dass Studierende die Universität als unsicheren Ort erleben und sich bedroht fühlen würden. Dies würde zu einer Verschlechterung des Lernklimas führen, welche alle Studierenden beträfe.
Das Dekanat und der Fachbereichsrat werden in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Antidiskriminierung und Diversität Maßnahmen ergreifen, um alle Mitglieder des Fachbereichs im Umgang mit Antisemitismus zu sensibilisieren.
Marburg, den 22. Juli 2024
gez. Elisabeth Rieken
(Dekanin des Fachbereichs Fremdsprachliche Philologien)