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NWS – Nachtragswörterbuch des Sanskrit

Mit einem Workshop zur digitalen Lexikographie des Sanskrit an der Mainzer Akademie begann die
Planung zu einem digitalen Wörterbuch des Sanskrit. Dieses sollte ausgehend von Otto Böhtlingks
„Sanskrit-Wörterbuch in kürzerer Fassung (1879-1889)“ eine große Auswahl der seither erschienenen
Ergänzungen verzeichnen, um so den von Generationen von Forschern erarbeiteten, aber in weit
verstreuten Einzelveröffentlichungen publizierten Nachtragsmaterialien zugänglich zu machen.
Angesichts der von der DFG vorgegebenen Maximaldauer des Projekts von drei Jahren war an eine wie
auch immer geartete Auswertung des Materials nicht zu denken, das Ziel war eine
Recherchemöglichkeit für möglichst viele Nachträge im Internet. Zunächst waren 149 Titel
(Nachtragswörterbücher, Spezialglossare, Zeitschriftenaufsätze) im Umfang von – damals
hochgerechnet – etwa 11.000 Druckseiten geplant, am Ende waren es 170. Unter diesen Nachträgen sind
sehr kurze, lediglich auf einen Text bezogenen Glossare, aber auch ganze Wörterbücher wie etwa das
vedische Wörterbuch Grassmanns, Edgertons Buddhist Hybrid Sanskrit Dictionary oder (derzeit in Bearbeitung) Monier Williams Sanskrit-English Dictionary. Dopplungen wurden vermieden, und aus allen Quellen immer nur Bedeutungen zitiert, die nicht in Böhtlingks Wörterbuch verzeichnet sind. Der heutige Umfang ist beträchtlich: Böhtlingks monumentales Werk enthält ca. 150.000 Lemmata, das NWS aber bereits 115.000.

Das Projekt war auf zwei Standorte, Halle und Marburg, aufgeteilt, wobei die Federführung bei der
Hallenser Indologie lag. Für die Verarbeitung der lexikographischen Daten und ihre Darstellung
online zeichnete die Hallenser Informatik verantwortlich, die eine längerfristige Betreuung des
Projekts zugesichert hat. Herrn Thomas Malten, der bei der ersten Konferenz in der Akademie zugegen
war und das Projekt entscheidend gefördert hat, ist es zu verdanken, daß unser web interface am
Ende nicht nur die Recherche im NWS ermöglicht, sondern eine kombinierte Abfrage in drei Quellen:
dem Böhtlingkschen Wörterbuch als Grundlage, den Nachträgen von Schmidt und dem NWS. Da nun auch
alle Ergänzungen, die sich aus dem Monier Williams, dem Buddhist Hybrid Sanskrit Dictionary und
einer ganzen Reihe an vedischen Wörterbüchern ergeben, im einem Suchvorgang erscheinen, dürfte das
web interface des NWS die praktikabelste Gesamtlösung für eine lexikographische Recherche für
Sanskritisten sein. Das Wörterbuch wird durch Korrekturen und kleinere Ergänzungen laufend
weiterentwickelt.

Beschreibungen zum Wörterbuch finden sich unter http://nws.uzi.uni-halle.de/description

Suchmaske des NWS unter http://nws.uzi.uni-halle.de