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Sāhib Rāms Adaption des Aḫlāq-i Muḥsinī: Eine Fallstudie zum indo-persischen Kulturtransfer
im Indien des 19. Jahrhunderts

Der persische „Fürstenspiegel“ Aḫlāq-i Muḥsinī des Universalgelehrten Kamāl ad-Dīn Ḥusain Wāʿiẓ
Kāšifī entstand in der Timuridenzeit in Herat Anfang des 16. Jahrhunderts. Das Werk besteht aus
vierzig Kapiteln, von denen jedes einer Eigenschaft des idealen Herrschers oder einer Qualität
der Staatskunst gewidmet ist. Es wurde in verschiedenen Teilen der islamisch geprägten Welt
rezipiert und auch in Südasien. Die Popularität des Aḫlāq-i Muḥsinī reicht bis in die
Kolonialzeit, wovon zahlreiche Lithographien und zum Teil auch vollständige englische
Übersetzungen zeugen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Fürstenspiegel zur
Amtszeit Ranbir Singhs unter dem Titel Vīraratnaśekharaśikhā von dem kaschmirischen Gelehrten
Sāhib Rām ins Sanskrit übertragen. Fundierte Untersuchungen zu Übersetzungen aus dem Persischen
ins Sanskrit sind bisher kaum vorhanden, weswegen dieses Projekt ein Novum darstellt. Angestrebt
werden in diesem Rahmen sowohl die Erstedition der Vīraratnaśekharaśikhā samt Kommentar und
Übersetzung, als auch eine Analyse des kulturellen Transfers in Abgleich mit den persischen
Versionen.