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Sāhib Rāms Adaption des Aḫlāq-i Muḥsinī
Eine Fallstudie zum indo-persischen Kulturtransfer im Indien des 19. Jahrhunderts
Bearbeiter: Anna Martin und Maximilian Mehner
Projektleiter: Jürgen Hanneder und Christoph Werner
(DFG-Projekt; zusammen mit dem FG Iranistik Marburg; ab April 2016)
Der persische „Fürstenspiegel“ Aḫlāq-i Muḥsinī des Universalgelehrten Kamāl ad-Dīn Ḥusain Wāʿiẓ Kāšifī entstand in der Timuridenzeit in Herat Anfang des 16. Jahrhunderts. Das Werk besteht aus vierzig Kapiteln, von denen jedes einer Eigenschaft des idealen Herrschers oder einer Qualität der Staatskunst gewidmet ist. Es wurde in verschiedenen Teilen der islamisch geprägten Welt rezipiert und auch in Südasien. Die Popularität des Aḫlāq-i Muḥsinī reicht bis in die Kolonialzeit, wovon zahlreiche Lithographien und zum Teil auch vollständige englische Übersetzungen zeugen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Fürstenspiegel zur Amtszeit Ranbir Singhs unter dem Titel Vīraratnaśekharaśikhā von dem kaschmirischen Gelehrten Sāhib Rām ins Sanskrit übertragen. Fundierte Untersuchungen zu Übersetzungen aus dem Persischen ins Sanskrit sind bisher kaum vorhanden, weswegen dieses Projekt ein Novum darstellt. Angestrebt werden in diesem Rahmen sowohl die Erstedition der Vīraratnaśekharaśikhā samt Kommentar und Übersetzung, als auch eine Analyse des kulturellen Transfers in Abgleich mit den persischen Versionen.