08.05.2019 Anneliese-Maier-Forschungspreisträger Douglas Cairns zu Gast am Fachgebiet Klassische Philologie
Vortrag des Emotionsforschers aus Edinburgh am 21.05.2019
Am 20. und 21. Mai 2019 ist der renommierte Klassische Philologe und Emotionsforscher Douglas Cairns am Seminar für Klassische Philologie zu Gast. Er wird am 20.05. im Rahmen des gräzistischen Forschungskolloquiums sein aktuelles, in Kooperation mit der Universität Dresden durchgeführtes Projekt zur sprachlichen Gestaltung von Emotionen in antiken Texten vorstellen und am 21.05.2019, 18 Uhr, einen öffentlichen Vortrag halten zum Thema „Forms of Pride in Ancient Greek Culture“. Nähere Informationen zu diesem Vortrag finden Sie in unseren Terminen.
Douglas Cairns ist seit 2004 Professor für Klassische Philologie an der University of Edinburgh. Research Fellowships und Gastdozenturen führten ihn u.a. an Universitäten in Deutschland, Italien, Japan und den USA. Zu den vielen wissenschaftlichen Auszeichnungen, die er erhielt, zählt auch der Anneliese-Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt Stiftung im Jahr 2018. Derzeit leitet er ein ERC-Projekt (2018-22) zum Begriff der „Ehre“ (timé) in der klassischen griechischen Antike.
Er verfolgt damit einen Forschungsschwerpunkt zu Emotionen in der Antike weiter, der bereits Gegenstand seiner viel beachteten Dissertation Aidôs: The Psychology and Ethics of Honour and Shame in Ancient Greek Literature (1993) war. Besonderes Augenmerk legt Cairns auf die Frage, wie Emotionen in Epos, Tragödie und Lyrik zum Ausdruck kommen, vgl. seine Monographien zu Bacchylides: Five Epinician Odes (2010) und Sophocles: Antigone (2016). Seit Jahren arbeitet er in großen Projekten und Forschungsnetzwerken, die von verschiedenen Perspektiven aus Begriff und Stellenwert der Emotionen in der griechischen Antike erschließen (Leverhulme Trust Major Research Fellowship, Language, emotion, and society in Classical Greece (2008-11), ERC-funded research project, Mind, Body, and Metaphor in Ancient Greek Concepts of Emotion (2012-13), AHRC Research Grant, A History of Distributed Cognition (2014-17). Daraus gingen zahlreiche wichtige Publikationen hervor, so etwa zuletzt die Sammelbände Distributed Cognition in Classical Antiquity (2018) and A Cultural History of the Emotions in Antiquity (2019).
Douglas Cairns ist Mitglied der Academia Europaea, Fellow der Royal Society of Edinburgh und der British Academy.