27.04.2022 Humboldt-Stipendatin Dr. Emmanuela Bakola in der Gräzistik
In der Klassischen Philologie/Gräzistik ist Frau Dr. Emmanuela Bakola, Associate Professor in Ancient Greek Language and Literature an der University of Warwick (UK), seit dem 1.3.2022 als Stipendiatin zu Gast. Mit einem ‚Humboldt Research Fellowship for Experienced Researchers‘ wird sie bis Ende März 2023 an der Marburger Universität forschen.
Frau Bakola ist eine Spezialistin für das griechische Drama des 5. Jhdts. v. Chr. Nach Arbeiten über die Komödie ist ihr Forschungsschwerpunkt nun die Tragöde des Aischylos, insbesondere die Orestie. Die Orestie ist eine Tragödientrilogie, die die Ermordung des griechischen Feldherrn Agamemnon durch seine Frau Klytaimestra und ihre Folgen auf die Bühne bringt. In ihr geht es um die ‚großen Fragen‘ von Schuld, Strafe und Gerechtigkeit, um generationenübergreifende Verflechtungen und Geschlechterkonflikte. Dabei werden politische und religiöse Fragen thematisiert.
Frau Bakola verfolgt mit ihrem Projekt „The Erinyes and the Economics of the Cosmos: Aeschylus‘ Oresteia“ einen innovativen Ansatz, indem sie die tragische Konzeption kosmologisch deutet und sie in den Kontext philosophischer Kosmologien der damaligen Zeit einordnet. Dieser Ansatz verspricht der Marburger Universität Gräzistik einen fruchtbaren Austausch, die ihrerseits mit ihren Forschungsschwerpunkten in der Aischylosforschung und in der griechischen Philosophie ein gutes Arbeitsumfeld bietet.