13.10.2020 Gesellschaftliche Krisen in Vergangenheit und Gegenwart:

Ein Gemeinschaftsprojekt aus Marburg und Würzburg

Schwarze brennende Häuser vor violettem Hintergrund
Bild: Maximilian Düngen

Im Frühjahr 2020 hatte die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Promovierende und frühe Postdocs aus den Kleinen Fächern zur Entwicklung neuer Kommunikations- und Vernetzungsstrategien aufgerufen. Mit der gemeinsamen Initiative „Kleine Fächer: Sichtbar innovativ!“ würdigen die HRK und das Bundesministerium für Bildung und Forschung die sogenannten Kleinen Fächer, die mit ihren vielfältigen Perspektiven einen entscheidenden Beitrag zum Reichtum der deutschen Hochschullandschaft und zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten. 19 Projekte haben in dem bundesweiten Wettbewerb „Kleine Fächer: Sichtbar innovativ!“ die Möglichkeit erhalten, ihre Ideen umsetzen. Ein Projekt wurde von Theresa Roth (Marburg) und Kristina Becker (Würzburg) beantragt. Es beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Krisen in historischen und aktuellen Kontexten und nimmt damit auch Bezug auf die Corona-Pandemie und den Beitrag, den Kleine Fächer zum Diskurs rund um dieses Thema leisten können.

Hintergrund

Angesichts der pandemischen Ausnahmesituation, die momentan Gesellschaften auf der ganzen Welt beherrscht, haben wissenschaftliche Themen Hochkonjunktur in der medialen Öffentlichkeit und werden von einem breiten Publikum wahrgenommen und nachgefragt. Im Mittelpunkt steht dabei die Expertise zum unmittelbaren Kern der Krise ‒ dabei können auch geisteswissenschaftliche Kleine Fächer wichtige Erkenntnisse zu dem Diskurs beitragen, wie das Leben nach Corona weitergeht. Themen wie Resilienz oder Krisenmanagement können anhand von sprachlichen und materiellen Zeugnissen in ihrer langfristigen Entwicklung und in einem gesellschaftlichen Gesamtkontext erforscht werden, da schon in den frühesten Kulturen kollektive Krisenerlebnisse dokumentiert wurden.

Zielsetzung

Ziel des Projekts ist es, in Form eines „interdisziplinären Krisengipfels“ das Spezialwissen geisteswissenschaftlicher Kleiner Fächer wie der Altorientalistik, Indogermanistik oder Archäologie mit demjenigen größerer oder aktueller Disziplinen wie der Humanmedizin oder Soziologie zu vernetzen, um aktuellen und zukünftigen Fragestellung gemeinsam zu begegnen. Die verschiedenen Perspektiven auf gesellschaftliche Krisen sollen vorgestellt und diskutiert und im Anschluss an den Workshop als Podcasts für die Öffentlichkeit aufbereitet werden. Auf diesem Weg wird eine nachhaltige Sichtbarkeit der innovativen Potenziale und der Anschlussfähigkeit der Kleinen Fächer erzeugt.

Kontakt 

Theresa Roth, Fachgebiet Vergleichende Sprachwissenschaft und Keltologie, Philipps-Universität Marburg ()

Kristina Becker, Lehrstuhl für Vergleichende Sprachwissenschaft, Julius-Maximilians-Universität Würzburg ()

Weitere Informationen: www.kleine-faecher-sichtbar-innovativ.de