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Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft

Gegenstand der Vergleichenden Sprachwissenschaft (auch: Indogermanistik) ist die indogermanische Sprachfamilie. Im 19. Jahrhundert konnte mit Hilfe einer zuverlässigen Methodik nachgewiesen werden, dass viele Sprachen Europas und Asiens miteinander "verwandt" sind: Indisch, Iranisch, Tocharisch, Armenisch, Anatolisch, Griechisch, Baltisch, Slavisch, Italisch, Keltisch, Germanisch. Diese Sprachen gehen auf eine gemeinsame Vorstufe, die ur-indogermanische Grundsprache, zurück und haben sich von dieser ausgehend in unterschiedlicher Weise entwickelt. Die Vergleichende Sprachwissenschaft wendet sich bevorzugt jeweils den frühest greifbaren Textzeugnissen in den genannten Einzelsprachen zu und versucht auf dieser Basis, die ältesten Stufen dieser Sprachen möglichst genau zu erfassen und ihre Geschichte und Vorgeschichte zu ermitteln. Durch den Vergleich der Sprachen miteinander können Rückschlüsse auf ihren Ursprung, das nicht bezeugte Ur-Indogermanische, gezogen werden. Neben einer umfassenden Ausbildung in der Historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft wird in Marburg auch eine Vertiefungsrichtung in der Hethitologie angeboten, die sich mit der Sprache und Kultur der Hethiter befasst. 

In Marburg können Sie Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft ab dem Wintersemester 2022/23 als Haupt- oder Nebenfach im neuen Marburger Kombinationsbachelorstudiengang wählen. Wir bieten Ihnen außerdem einen weiterführenden Masterstudiengang Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft an. Ein Studium der Historisch-Vergleichenden Sprachwissenschaft ist auch als Schwerpunkt in dem B.A.-Studiengang Historische Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften möglich (Einschreibung letzmalig im Wintersemester 2022/23).