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Diachrone Entwicklung von Kongruenzsystemen in vier flektierenden indogermanischen Sprachen
Die Erforschung von Kongruenzsystemen hat wesentliche, typologisch fundierte Ergebnisse hervorgebracht, die sich allerdings bisher meist auf synchrone Befunde beschränken. In dem beantragten Forschungsprojekt wird erstmals anhand von Sprachen, die über einen längeren Zeitraum und über mehrere Sprachstufen bezeugt sind, die Entwicklung von Kongruenzsystemen systematisch anhand von Originaltexten verfolgt. Dafür sind die indogermanischen Sprachen wegen ihrer guten Überlieferung und des ausgebauten syntaktischen Kongruenzsystems besonders geeignet. Als Untersuchungsobjekte werden vier Sprachen mit repräsentativer Verbreitung und verschiedenartigen Veränderungen der Kongruenzsysteme herangezogen:
- Deutsch
- Altgriechisch
- Hethitisch
- Kymrisch.
In den vier Sprachen wird eine Untersuchung der Kongruenzrelationen in Texten verschiedener Zeitabschnitte durchgeführt, um belastbare Informationen zur diachronen Entwicklung von Kongruenzsystemen zu erheben. Dabei werden einerseits bestimmte Text(ausschnitt)e exhaustiv analysiert, andererseits werden Fälle nicht-kanonischer Kongruenz, die besonders interessante Erkenntnisse zum Funktionieren von Kongruenzsystemen erlauben, in weiteren Text(ausschnitt)en systematisch gesucht und ausgewertet. Die erfassten Daten werden aus historischer Perspektive wichtige Anhaltspunkte für die Verifizierung der durch synchrone Befunde erschlossenen Generalisierungen liefern.
Vom 04. - 06.10.2012 fand im Rahmen des Projekts ein internationaler Workshop "Agreement from a diachronic perspective" in Marburg statt. Mehr Informationen dazu erhalten Sie hier.
Beantragung: J. Fleischer, E. Rieken, P. Widmer
Kooperationspartner: E. Poppe, G. Corbett (University of Surrey)
Förderinstitution: DFG
Dauer: 3 Jahre
Mitarbeiter: Magnus Breder Birkenes, Cyril Brosch, Kerstin Plein, Florian Sommer, David Sasseville