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Promotionsprojekt von Jonas Döll
Untersuchungen zur Fachsprache der Hethitischen Festrituale
Der größte Teil des hethitischen Corpus besteht aus Festritualbeschreibungen. Sie machen etwa 10.000 Fragmente der insgesamt etwa 30.000 Fragmente aus. Es handelt sich bei ihnen um Vorschriften darüber, wie die meist jährlich wiederkehrenden Feste für die zahlreichen hethitischen Gottheiten zu feiern sind. Diese Texte können als fachsprachlich klassifiziert werden, da sie eine Kommunikation zwischen Experten darstellen.
Fachsprachen sind sprachliche Varietäten, die gebraucht werden, um über spezielle Tätigkeitsfelder zu kommunizieren. Zwar unterscheiden sich Fachsprachen von der Gemeinsprache, sind aber im Gegenzug auch von ihr beeinflusst. Die moderne Fachsprachenforschung beschäftigt sich neben dem Bereich des Wortschatzes, der traditionell stärker berücksichtigt wurde, auch mit den Besonderheiten morphologischer, syntaktischer, textlicher und pragmatischer Merkmale.
Im Rahmen meines Dissertationsprojektes wende ich die Konzepte der modernen Fachsprachenforschung auf die hethitischen Festritualbeschreibungen an. Dieses Unterfangen hat den Zweck, textsortenspezifische Merkmale herauszuarbeiten und somit zu einem besseren Verständnis der betreffenden Texte zu gelangen. Innerhalb der Untersuchung wird auch die Diachronie berücksichtigt, da Texte aus allen hethitischen Sprachstufen vorliegen. Ebenso werden Vergleiche mit dem übrigen Corpus und somit anderen Textsorten angestellt. Dabei werden die folgenden Ebenen, auf denen sich Fachsprachlichkeit äußern kann, bearbeitet: Orthographie, Lexik, Morphologie und Syntax.