06.02.2019 "Das Spiel mit der Sprache"
In ihrem Vortrag beim Romanistischen Kolloquium vom 15.01.2019 sprach Prof. Dr. Isabel Zollna über die hybriden Sprachstile in Raymond Queneaus Werken.
Direkt zu Beginn des Vortrages, brachte Isabel Zollna die Zuhörer zum Schmunzeln. Mit Beispielen aus Werken wie Un rude hiver und Les fleurs bleues von Raymond Queneau veranschaulichte sie dessen hybriden Sprachstile und polyphone Schreibweisen. In dem Werk Un rude hiver wird beispielweise die französische Graphie mit dem englischen Wortinhalt und Klang kombiniert, sodass daraus Sätze wie „Zey lâffe bicose zey dou nott undèrstande“ („They laugh because they do not understand“) entstehen. Mit diesem Stil wird der Blick auf das Funktionieren von Lesen und Sprache gelenkt. Neben weiteren anschaulichen Beispielen gab es außerdem eine theoretische Annäherung an die Funktionsweise des Dekodierungsprozess, da dieser dem Leser beim Lesen bewusst gemacht werde. Der Leser müsse eine Transformationsroutine entwickeln, um die spezielle Schreibweise Queneaus zu verstehen. Dadurch initiiere Queneau das Bewusstsein für Sprache, resümierte Isabel Zollna.
(Geschrieben von Lukas Heinisch)