30.03.2021 Ein linguistischer Blick auf die französische und italienische Wissenschaftskommunikation

Am 02.02.2021 hielt Dr. Franz Meier einen Vortrag im Romanistischen Kolloquium über sein Habilitationsprojekt

Wie beeinflussten Übersetzungen aus dem Französischen die italienische Wissenschaftssprache in der Spätaufklärung? Mit dieser und weiteren Fragen beschäftigt sich Dr. Franz Meier, der seit dem Wintersemester 2020/21 als Vertretungsprofessor am Marburger Institut für Romanische Philologie tätig ist, in seinem Habilitationsprojekt. Als einen seiner Ausgangspunkte seiner Arbeit wählt Dr. Meier den theoretischen Ansatz nach Carsten Sinner, bei dem Übersetzungen als eigene Varietäten der Zielsprache, also hier des Italienischen, anzusehen seien. Als Beispiele für wissenschaftliche Übersetzungen nannte Dr. Meier unter anderem die Zeitschrift Osservazioni spettanti alla fisica, alla storia naturale ed alle arti, die als reine Übersetzungszeitschrift der französischen Zeitschrift Observations sur la physique, sur l'histoire naturelle et sur les arts herausgegeben wurde.

Im zweiten Teil seines Vortrages präsentierte Dr. Meier anhand einer Fallstudie anschaulich, wie sich der Zielsprachen-Text vom Ausgangssprachen-Text unterscheiden kann und wie die Zielsprache beeinflusst wird. Durch eine Übersetzung, die nah am Original orientiert ist, gebe es teilweise unübliche sprachliche Konstruktionen in der Zielsprache, wie hier dem Italienischen. So würden räumliche Bezüge im Zielsprachen-Text zum Beispiel durch die Verwendung von Partikelverben deutlicher, fasste Dr. Franz Meier am Ende seines Vortrages zusammen.

 

 

Geschrieben von Lucas Heinisch