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Sprache und Geschlecht

Helena Hanneder

  • Warum wird an Universitäten von Studierenden und nicht mehr von Studenten gesprochen?
  • Was genau bedeutet Gender?
  • Was hat Gender mit dem Sprachgebrauch zu tun?

Wenn wir miteinander kommunizieren, werden wir immer auch von der Gesellschaft und ihren Strukturen beeinflusst. So haben sich Klischees darüber etabliert, wie Frauen und Männer miteinander und untereinander reden. Genderlinguistik beschäftigt sich damit, welche Unterschiede nachgewiesen werden können und wie die Sozialisation von Frauen und Männern den jeweiligen Sprachgebrauch beeinflusst. Wir werden zunächst diskutieren, was Gender und Geschlecht bedeuten und warum sie für unsere Sprache relevant sein können. Dafür sehen wir uns Studien über die unterschiedlichen Kommunikationsstile von Frauen und Männern an. Auf der Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen wollen wir dann diskutieren, ob Frauen zum Beispiel wirklich freundlicher und Männer direkter sind. Die Forschung zu bestimmten sprachlichen Verhaltensweisen wird uns zeigen, wie komplex die Wirklichkeit ist und uns so zum Thema Intersektionalität führen.

Außerdem ist inzwischen eine breitere Gesellschaftsschicht darauf aufmerksam geworden, dass es ein ganzes Spektrum an Identitäten jenseits von Mann und Frau gibt. Auch das zeigt sich im alltäglichen Sprachgebrauch: In die Universität gehen nun Studierende statt Studenten, während Menschen ganz verschiedene Pronomen oder auch gar keine mehr haben (was übrigens kein Problem für grammatikalische Satzbildung darstellen muss). Um diese Phänomene einordnen zu können besprechen wir Belege und Widerlegungen für eine Theorie, die sich damit beschäftigt, wie Sprache die Wirklichkeit formt. Abschließend werden wir in einer Diskussion versuchen, Positionen zu sprachlichen Neuerungen zu finden, die sich auf das neu gewonnene Wissen zu Gender und dem Einfluss von Sprache auf Denken und Realität stützen.

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