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Keltologie
Der Schwerpunkt Keltologie beschäftigt sich mit den keltischen Sprachen und dem dazugehörigen Kulturkreis. In der Antike sind das festlandkeltische Sprachen wie beispielsweise Gallisch, aber ab dem frühen Mittelalter sind auch die inselkeltischen Sprachen Irisch, Walisisch, Kornisch und Bretonisch von großer Wichtigkeit.
Der Fokus der Marburger Keltologie liegt auf den mittelalterlichen inselkeltischen Sprachen und deren Textzeugnissen. Vor allem die überlieferten mittelalterlichen irischen und walisischen Texte bieten uns ein vielfältiges literarisches Spektrum und erlauben Rückschlüsse auf die Entwicklung der keltischen Sprachen.
In sprachwissenschaftlicher Hinsicht erlangen Studierende der Keltologie ein umfangreiches Wissen über die grammatische Vielfältigkeit ebenso wie ein Verständnis für die – auch im europäischen Vergleich – besonderen Merkmale dieser Sprachen. Dazu gehört insbesondere die Übersetzungspraxis des mittelalterlichen Irischen und Walisischen, sodass die Studierenden die Fähigkeit erwerben, sich historische Quellen selbständig im Original zu erschließen.
Im Bereich der Literatur bietet der Schwerpunkt Keltologie die Möglichkeit, sich mit einer großen Anzahl verschiedener Textsorten auseinanderzusetzen. Dazu gehören Rechtstexte, theologische Schriften, Biographien von Heiligen, mittelalterliche Geschichtsschreibung und natürlich auch Geschichten von Königen und Helden, die eine ganz besondere Faszination ausüben. International beliebte Stoffe finden sich ebenfalls in keltischen Textzeugnissen wieder, beispielsweise Texte über den Trojanischen Krieg, Karl den Großen oder König Arthur.
Die erhaltenen Überlieferungen sind insofern besonders, dass es sich um verhältnismäßig frühe Beispiele von europäischen Texten handelt, die in Landessprache – und nicht etwa, wie für das christliche Mittelalter üblich, in Latein – abgefasst sind. Das Studium ermöglicht deshalb auch einen guten Einblick in die europäischen Literatur- und Ideengeschichte.
Mit den Begriffen „Kelten“ oder „keltisch“ verbinden die Menschen heutzutage eine Vielzahl von Merkmalen. Wir finden diese Begriffe als Konzept hinter Filmen, Fernsehserien, Rollenspielen und Büchern oder auch zur Bewerbung verschiedener Konsumgüter. Bei uns haben Sie die Möglichkeit dieses Bild der „Kelten“ in der Moderne in eigens dafür angelegten Kursen näher zu erforschen, angefangen mit dem Celtic Revival – einer Rückbesinnung auf insulare keltische Kunst und Literatur im 19. und 20. Jahrhundert.
Studentisches Engagement
Über das Kursangebot hinaus gibt es eine aktive Fachschaft.
Studierende der Keltologie treffen sich z. B. zu Filmabenden, bei denen die Rezeption von keltischen Motiven in Filmen und Fernsehserien untersucht und zu diskutiert werden kann. Sorgfältige Besprechungen von Monty Pythons Ritter der Kokosnuss fehlen hier ebenso wenig wie Dokumentationen über historische Ereignisse, wie etwa die Schlacht bei Culloden. Natürlich kommt auch der Genuss der mehr oder weniger guten „Keltenfilme“ nicht zu kurz.
Zudem werden gelegentlich Exkursionen zu Museen oder Ausgrabungsstätten geplant. Diese gemeinsamen Ausflüge haben uns z. B. schon zum Glauberg, dem Dünsberg oder der Ausgrabungsstätte Otzenhausen geführt.
Für einen aktiveren Ausgleich zum Studium bietet die Teilnahme am Drachenbootrennen während des jährlichen Stadtfests eine passende Gelegenheit. Die sportlichen Ergebnisse der vergangenen Jahre sind zwar noch mehr als ausbaufähig, das Team der Keltologie Marburg konnte aber wiederholt mit kreativen und liebevoll angefertigten Verkleidungen beeindrucken und hat mehrfach den ersten Preis für die beste Kostümierung gewonnen.
Hier geht es zum Webauftritt der Keltologie.