Hauptinhalt

Vielfältige Mutationen zum Testen von Software

In der Biologie wird eine spontane Veränderung des Erbguts als Mutation bezeichnet und kann negative, positive oder auch gar keine Auswirkungen auf einen Organismus haben. Das Prinzip der Mutation kann auch in der Softwareentwicklung gut genutzt werden, um die Qualität einer Testsuite zu überprüfen. Dazu wird zunächst ein Programm an einer zufälligen Stelle leicht verändert, d.h. mutiert, wobei man sich auf Mutationen mit negativem Einfluss auf das Programmverhalten fokussiert. Existiert für dieses Programm eine Testsuite und alle Testfälle sind für das mutierte Programm weiterhin erfolgreich, dann hat die Testsuite die Mutation nicht erkannt. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Testsuite verbessert, werden muss. Eine Programmmutation kann als eine Nachahmung eines Programmierfehlers betrachtet werden. Da solche Fehler sehr unterschiedlich sein können, sollten viele verschiedene Mutationen unterstützt werden. Existierende Werkzeuge für den Mutationstest von Programmen beschränken sich bisher auf einfachere Mutationen. 

An der Philipps-Universität Marburg wird das neue DFG-Projekt ModBEAM-MT gefördert, in dem ein Framework zur benutzerfreundlichen Entwicklung komplexer Programmtransformationen entwickelt wird. Dieses Framework soll zur Entwicklung innovativer Programmanalyse- und -verbesserungstechniken eingesetzt werden. In diesem Rahmen werden wir effektive Mutationsoperatoren für Mutationstests und darauf aufbauend eine neuartige Generierungstechnik für Testfälle entwickeln.

Das  Projekt ModBEAM-MT wird von Prof. Ch. Bockisch und Prof. G. Taentzer geleitet. Zwei Mitarbeiterstellen sind dafür vorgesehen, die Projektideen innerhalb von drei Jahren zu realisieren und dazu zu promovieren. Wenn Sie an der Entwicklung und dem Einsatz leistungsfähiger Werkzeuge für eine bessere Softwareentwicklung interessiert sind, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.