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Horst Friedrich Niemeyer

geb. 30. Juni 1931 in Düsseldorf; gest. 31. Oktober 2007 in Perth (Australien)

Professor für Mathematik von 1967 bis 1973  an der Universität Marburg und von 1973 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1996 an der RWTH Aachen.

Sein Name ist mit dem Hare-Niemeyer-Verfahren zur Berechnung von Sitzverteilungen verbunden:
Niemeyer reagierte 1970, also während seiner Zeit als Professor in Marburg, auf einen Zeitungsartikel, der von Defiziten der Divisormethode mit Abrundung berichtete, für die eine Alternative aber wohl nur «schwer zu finden sein dürfte» (FAZ vom 14.10.1970, mittlerer Absatz unten). In einem Brief vom 16.10.1970 wies er das Präsidium des Deutschen Bundestags auf die Quotenmethode mit Ausgleich nach größten Resten hin, die im Gegensatz zur Divisormethode mit Abrundung unverzerrte Sitzzahlen liefert und somit die damaligen Fraktionsstärken bei Ausschussbesetzungen treffender abbildete.
Das daraufhin neu eingeführte `Hare-Niemeyer-Verfahren' zur Berechnung von Sitzverteilungen wurde u.a. von 1987 bis 2005 bei Bundestagswahlen angewandt.