25.07.2019 Sternschnuppenschauer und Planeten im August
Der stärkste Sternschnuppenstrom des Sommers erreicht seine größte Aktivität in den frühen Morgenstunden des 13. August. In dieser Nacht sind auch die Gasriesen Jupiter und Saturn lohnende Objekte.
Montag, 12. August 2019, 21:30 Uhr
Herzliche Einladung zum Open-Air-Planetarium am Frauenberg!
Aktuelle Infos: 18 Uhr: OAP abgesagt!
Die Wetterprognose sagt im günstigsten Fall ein Aufreißen des Himmels in den frühen Morgenstunden voraus. Zu diesem Zeitpunkt sind die beiden Planeten nicht mehr gut zu beobachten. Ein Ausschauhalten nach Sternschnuppen lohnt sich auch deutlich nach Mitternacht von zuhause aus!
Aktuelle Infos: 14:00 Uhr: Die Wettervorhersage für die kommende Nacht sieht nicht gut aus. Gegen 18 Uhr schauen wir erneut nach den Vorhersagen und entscheiden dann, ob das OAP stattfindet.
40 Tonnen Sternenstaub täglich
Unsere Erde ist kein isolierter in sich geschlossener Himmelskörper sondern ein Bestandteil eines übergeordneten Systems. Wir merken das jeden Tag zum Beispiel an der Sonne, ohne deren Einstrahlung von außerhalb der Erde wir nicht existieren könnten. Und, wir können dies auch in einer klaren Nacht im August beobachten, wenn vermehrt Sternschnuppen auftreten. Täglich fallen etwa 40 Tonnen außerirdischen Materials auf die Erde und verteilen sich gleichmäßig auf der Oberfläche. Dieser „Sternenstaub“ liegt im Wesentlichen in der Zusammensetzung vor, aus der sich vor etwa 4.5 Mrd Jahren die Planeten unseren Sonnensystems gebildet haben.
Die Erde rast auf ihrer Bahn mit etwa 30 km pro Sekunde um die Sonne. Die kosmischen Staubteilchen sind ähnlich schnell. Auf die Erdatmosphäre treffen sie mit bis zu etwa 70 km/sek. Bei diesen enormen Geschwindigkeiten verglühen sie in den oberen Schichten der Atmosphäre und erzeugen dabei die bekannten Leuchterscheinungen. Für wissenschaftliche Untersuchungen muss man den Staub mit Raumsonden vor dem Verglühen bereits im Weltraum aufsammeln und anschließend analysieren.
Beobachtung der Sternschnuppen
In jeder klaren Nacht kann man zumindest vereinzelte Sternschnuppen beobachten. Vermehrt treten sie in sogenannten Meteorströmen auf, die aus den Resten zerstäubter Kometen entstanden sind. Die zur Zeit stärksten Meteorströme sind die Quadrantiden Anfang Januar, die Eta-Aquariiden im Mai, im August die Perseiden und im Dezember die Geminiden.
In der Nacht vom 12. auf den 13. August erreichen die Perseiden ihr Maximum mit bis zu 100 Meteoren pro Stunde im Zenit unter idealen Beobachtungsbedingungen. Gleichzeitig sind noch die Ausläufer der südlichen Delta Aquariiden und der Alpha Capricorniden sichtbar, allerdings mit kleineren Raten. Weitere Infos sind auf den Webseiten der IMO (International Meteor Organization unter https://www.imo.net/) zu finden.
In diesem Jahr fällt das Maximum der Perseiden in eine helle Mondphase, 3 Tage vor Vollmond. Der Mond wird den Himmel merklich aufhellen und dadurch die Beobachtung nicht ganz so heller Sternschnuppen nicht ermöglichen. Er steht allerdings in großem Abstand zum Radianten, dem Zentrum, der Perseiden und stört mit fortschreitender Nacht immer weniger.
Die großen Planeten im August
Zu Beginn der Beobachtungszeit gegen 21:30 Uhr sollte der Jupiter bereits als sehr heller Planet deutlich zu erkennen sein. Im Jupitersystem ist kurz nach 23 Uhr eine Konjunktion, ein Überholmanöver zwischen den inneren Monden Io und Europa beobachtbar. Auch der Saturn ist ab Eintritt der Dunkelheit bis nach 2 Uhr am Morgen gut sichtbar und ermöglicht einen tollen Blick von schräg oben auf seine Ringe.
Schauen Sie bitte hier auf dieser Webseite am Montag nach aktuellen Infos. Gegen Mittag bewerten wir das Wetter und werden Sie darüber informieren, ob wir in der kommenden Nacht auf dem Frauenberg den späten Frühlingshimmel bestaunen können.
Bei klarem Himmel freuen wir uns gemeinsam mit Mitgliedern der Volkssternwarte auf Ihren Besuch auf dem Frauenberg! Die Veranstaltung beginnt um 21:30 und endet spätestens um 2:00 Uhr. Teleskope für Beobachtungen stehen zur Verfügung. Bringen sie gerne auch selber Teleskope, Ferngläser oder Fotoapparate und Fragen zum Sternenhimmel und der sich dort befindenden Himmelskörper mit. Beachten Sie bitte, dass die Ruine Frauenberg in einem Naturschutzgebiet liegt!
Das nächste OAP findet zum anstehenden Merkurtransit am 11. November statt. Zu dieser und weiteren „himmlischen“ Veranstaltungen in diesem Jahr finden Sie auf der Internetseite des Vereins „Parallaxe und Sternzeit e.V.“ wieder nähere Informationen.
Kontakt
Prof. Dr. Andreas Schrimpf
Mail: kontakt@parallaxe-sternzeit.de
Arbeitsgruppe Astronomiegeschichte und Beobachtende Astronomiue
Fachbereich Physik der Philipps-Universität Marburg
Renthof 7b
35032 Marburg
Parallaxe und Sternzeit e.V.
Gerling-Sternwarte der Philipps-Universität Marburg
Renthof 6
35032 Marburg