22.05.2019 Jupiter und Saturn am Sommersternenhimmel
Samstag, 1. Juni 2019, 12 Uhr: Aktuelle Mitteilung: Wetterbericht sieht hervoragend aus, das OAP findet statt!
Samstag, 1. Juni 2019, 22 Uhr
Herzliche Einladung zum Open-Air-Planetarium am Frauenberg!
Die beiden Stars dieser Nacht sind die Riesenplaneten Jupiter und Saturn!
Der Herr der Planeten: Jupiter
Astronomen anderer Welten würden in unserem Planetensystem nach der Sonne als nächstes Objekt den Planeten Jupiter entdecken. Er ist ca. 2.5 mal so massereich wie alle anderen Planeten zusammen und hat einen Durchmesser von etwa einem Zehntel unserer Sonne. Der Jupiter beeinflusst die Bahnen der Himmelskörper unseres Planetensystems spürbar. So gibt es z.B. im Asteroidengürtel keine Kleinkörper im Gleichtakt mit seiner Umlaufbahn.
Von der Erde aus betrachtet kann Jupiter deutlich schon mit dem bloßen Auge als kleine Scheibe wahrgenommen werden: am 1. Juni nimmt diese etwa 46 Bogensekunden ein. Mit kleineren und mittleren Teleskopen können Beobachter Details der Oberfläche erkennen: weiße und braune Zonen und sogar einen riesigen Wirbelsturm. Dieser Orkan tobt dort seit unbekannten Zeiten, er wurde 1664 von Robert Hooke zum ersten Mal beschrieben. Heute bezeichnet man ihn als den „Großen Roten Fleck (GRF)“ oder „Great Red Spot (GRS)“. Er kann benutzt werden, um die Rotation des Jupiter zu beobachten: am Äquator dreht sich Jupiter alle 9h 50m 30.0s einmal um seine Achse, die schnellste Eigendrehung eines Planeten unseres Sonnensystems! Am Morgen des 2. Juni kann um 1:57 Uhr eine Passage des GRF beobachtet werden.
Der Herr der Ringe: Saturn
Das zweite Schwergewicht unseres Sonnensystems ist der Planet Saturn. Etwas kleiner als Jupiter und etwa 1.5 Mio km von der Sonne entfernt ist der eigentliche Planet mit bloßem Auge nicht als Scheibe wahrnehmbar. Jedoch sind die hellen Ringe so groß (am 1. Juni etwa 42 Bogensekunden), so dass Beobachter auch in diesem Falle bemerken, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Stern handelt. Schon in kleineren Teleskopen ist das Ringsystem beeindruckend. Ab etwa 150 facher Vergrößerung ist eine große Lücke im Ringsystem beobachtbar, die sogenannte Cassinische Teilung. Sie wurde 1675 von G.D. Cassini entdeckt.
Sternbilder im frühen Sommer
Vor Mitternacht Anfang Juni sind im Westen noch die hellen Kopfsterne der Zwillinge, Castor und Pollux, und die Sterne des Krebs auszumachen. Im Südwesten und Süden finden wir die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau und Bootes und im Südosten auch schon den aufkommenden Sommersternenhimmel mit dem Herkules, der Leier und dem Schlangenträger mit Jupiter. Tief am Horizont erscheint auch der obere Teil des Sternbildes Skorpion. Im Osten steigt der Adler auf und nach Mitternacht dann auch ziemlich im Süden der Schütze mit dem Planeten Saturn.
Deep-Sky Objekte
Manche Deep-Sky Objekte sind dort am Himmel verborgen und warten in dieser mondlosen Nacht auf neugierige Blicke. So ist der „Große Herkuleshaufen“ mit der Messiernummer M13 ein lohnenswertes Beobachtungsziel. Man kann diesen Sternenhaufen bereits mit dem bloßen Auge als verschwommenen Fleck wahrnehmen und er zeigt in Ferngläsern und Fernrohren mit zunehmender Brennweite immer mehr Details. Weitere sichtbare Deep-Sky Objekte sind die Sternansammlung M44 im Krebs, sowie der in der Leier gelegene Ringnebel M57 oder der Hantelnebel M27 im Sternbild Fuchs. Ab 1 Uhr am frühen Morgen des 2. Juni steht auch der Andromedanebel M31 ganz im Nordwesten hoch genug über dem Horizont.
Schauen Sie bitte hier auf dieser Webseite am Samstag nach aktuellen Infos. Gegen Mittag bewerten wir das Wetter und werden Sie darüber informieren, ob wir in der kommenden Nacht auf dem Frauenberg den späten Frühlingshimmel bestaunen können.
Bei klarem Himmel freuen wir uns gemeinsam mit Mitgliedern der Volkssternwarte auf Ihren Besuch auf dem Frauenberg! Die Veranstaltung beginnt um 22:00 und endet spätestens um 2:00 Uhr. Teleskope für Beobachtungen stehen zur Verfügung. Bringen sie gerne auch selber Teleskope, Ferngläser oder Fotoapparate und Fragen zum Sternenhimmel und der sich dort befindenden Himmelskörper mit.
Das nächste OAP am Frauenberg steht unter dem Motto „Sternschnuppenschauer im August“. Zu dieser und weiteren „himmlischen“ Veranstaltungen in diesem Jahr finden Sie auf der Internetseite des Vereins „Parallaxe und Sternzeit e.V.“ wieder nähere Informationen.
Kontakt
Prof. Dr. Andreas Schrimpf
Mail: kontakt@parallaxe-sternzeit.de
Arbeitsgruppe Astronomiegeschichte und Beobachtende Astronomiue
Fachbereich Physik der Philipps-Universität Marburg
Renthof 7b
35032 Marburg
Parallaxe und Sternzeit e.V.
Gerling-Sternwarte der Philipps-Universität Marburg
Renthof 6
35032 Marburg