29.07.2022 Planeten und Sternschnuppen im August
Es erwartet Sie mit etwas Geduld eine tolle Planetenschau begleitet von einen kleinen kosmischen Feuerwerk.
Samstag, 6. August 2022, 21:30 Uhr
Herzliche Einladung zum Open-Air-Planetarium in den Botanischen Garten der Universität
Aktuelle Info, 6. August, 12 Uhr: Wetterbericht für die kommende Nacht ist sehr vielversprechend, das OAP findet statt.
Große Planetenparade
In dieser Nacht haben Sie rein theoretisch die Möglichkeit, alle äußeren Planeten zu bewundern. Pluto – er ist seit 2006 als Kleinplanet klassifiziert – bildet den westlichen Anfang der Parade. Er steht um 0:15 Uhr im Süden. Allerdings ist er aufgrund seiner großen Entfernung nur in größeren Teleskopen beobachtbar. Der nächste in der Reihe ist vermutlich der Planet mit dem außergewöhnlichsten Anblick in unserem Planetensystem, der Saturn mit seinem markanten Ringsystem. Er geht kurz nach 21 Uhr auf, steht um Mitternacht etwa 18° über dem Horizont. Ab etwa 23 Uhr kann er bewundert werden.
Neptun hat eine spannende Entdeckungsgeschichte (Googlen Sie mal danach, es lohnt sich.) Er steht an der äußeren Grenze der Planeten, alle äußeren Kleinkörper in der Ebene unseres Planetensystems nennt man zusammenfassend transneptunische Objekte. Mit dem bloßen Auge kann der Neptun nicht beobachtet werden, aber er erscheint schon in kleineren Teleskopen als ein blauer Punkt. In der Parade dieser Nacht ist er der dritte der großen Körper unseres Sonnensystems.
Der hellste und nicht zu übersehende Planet dieser Nacht ist Jupiter, der Gasriese, nach der Sonne der massivste und größte Körper des Planetensystems. Er geht um 22:40 Uhr auf. Ab Mitternacht wird er den Himmel dominieren und steigt im Laufe der Nacht kräftig nach oben. Bewundern können Sie den Tanz der 4 Monde um den Planeten, der große rote Fleck ist nicht zu sehen.
Zu später – oder auch früher Stunde, je nach Standpunkt – gesellen sich noch Uranus und Mars zur Parade hinzu. Uranus Helligkeit ist an der Grenze der Empfindlichkeit der Augen, man kann ihn also gerade noch ohne Teleskop wahrnehmen. Im Teleskop zeigt er sich als blassgrünes kleines Scheibchen. Der Mars folgt dicht hinter Uranus und ist in der späten Nacht nicht zu übersehen. Gegen 2 Uhr erreichen beide noch nicht eine Höhe von 20° über dem Horizont. Sie sind daher erst später ohne atmosphärische Beeinträchtigungen zu beobachten.
Sternschnuppen im August
Sternschnuppen sind kleine Staubkörnchen aus Überresten von Kometen. Sie dringen mit hohen Geschwindigkeiten in die oberen Schichten der Atmosphäre unseres Planeten ein und verglühen dort. Das Leuchten während des Verglühens wird als Sternschnuppe beobachtet. Täglich fallen etwa 40 Tonnen Staub aus dem Weltraum auf die Erdatmosphäre.
Zu jeder Zeit im Jahr sind Sternschnuppen sichtbar, der Staub ist im gesamten Planetensystem verteilt. Allerdings konzentrieren sich die Staubteilchen in der Nähe der Bahnen der Kometen, von denen sie abstammen. Daher ändert sich die Häufigkeit der Sternschnuppen im Laufe eines Jahres deutlich. In der Nacht vom 12. zum 13. August finden wir einen der stärksten Meteorströme, die Perseiden. In diesem Jahr fällt aber der Vollmond genau in diese Nacht, so dass es schwer sein wird, das Perseidenmaximum wirklich zu beobachten. Die Perseiden sind aber bereits ab dem 17. Juli aktiv, jedoch mit deutlich geringerer Häufigkeit. Da der Mond am 6. August nur etwa als Halbmond erscheint und bereits um 0:30 Uhr im Südwesten untergeht, stört er die Beobachtung von Sternschnuppen in dieser Nacht gar nicht. Weitere am 6. August aktive Meteorströme sind etwa die Alpha-Capricorniden, die südlichen Delta-Aquariiden und die Piscis Austriniden. Weitere Infos zu den Meteorströmen sind auf den Webseiten der IMO (International Meteor Organization unter https://www.imo.net/) zu finden.
Das Open-Air-Planetarium am 6. August
Schauen Sie bitte auf der Webseite www.parallaxe-sternzeit.de am Samstag nach aktuellen Infos. Gegen Mittag bewerten wir das Wetter und werden Sie darüber informieren, ob wir in der folgenden Nacht im Botanischen Garten Planeten und Sternschnuppen beobachten können.
Bei klarem Himmel freuen wir uns am Samstag, den 6. August, gemeinsam mit Mitgliedern von Parallaxe und Sternzeit und mit Mitgliedern der Volkssternwarte auf Ihren Besuch auf der Teichterrasse des Botanischen Gartens.. Die Veranstaltung beginnt um 21:30 und endet gegen um 2:00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Teleskope für Beobachtungen stehen zur Verfügung. Bringen sie gerne auch selber Ferngläser oder Fotoapparate und Fragen zum Sternenhimmel und den sich dort befindenden Himmelskörpern mit.
Kontakt
Prof. Dr. Andreas Schrimpf
Mail: kontakt@parallaxe-sternzeit.de
Arbeitsgruppe Astronomiegeschichte und Beobachtende Astronomiue
Fachbereich Physik der Philipps-Universität Marburg
Renthof 7b
35032 Marburg
Parallaxe und Sternzeit e.V.
Gerling-Sternwarte der Philipps-Universität Marburg
Renthof 6
35032 Marburg