23.03.2023 22. April, Planeten und Sternbilder im Frühling 2023
Die sehr helle Venus und die Mondsichel dominieren die frühen nächtlichen Stunden und die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau und Bootes prägen den Himmel bis weit nach Mitternacht.
Samstag, 22. April 2023, 20:30 Uhr
Herzliche Einladung zum Open-Air-Planetarium in den Botanischen Garten der Universität
Update 20. April, 14 Uhr: Die Himmelsführung ist wegen schlechter Wetterlage abgesagt! Wir planen einen neuen Termin zum nächsten Neumond im Mai.
Die Planeten im Frühjahr 2023
Merkur, Venus und Mars sind die gut beobachtbaren Planeten in diesem Frühling. Der schnelle Merkur hat an diesem Abend einen Abstand von fast 14° zur Sonne und geht kurz vor 22 Uhr im Westen unter. Mit guter Sicht in Horizontnähe können Sie einen Blick auf den Götterboten werfen. Nicht zu übersehen ist die Venus im oberen Horn des Stier. Sie ist schon sehr hell und wird in den kommenden beiden Monaten noch etwas an Helligkeit zunehmen und lange in die Nacht hinein sichtbar sein. Am 22. April geht sie gegen 0:30 Uhr unter. Der rote Planet Mars hatte seinen großen Auftritt im Dezember 2022 und hat sich nun schon deutlich von der Erde entfernt. Er zeigt sich nun wie ein heller, orangeroter Stern im Sternbild der Zwillinge.
Die beiden großen Gasplaneten, Jupiter und Saturn, stehen im April zu dicht bei der Sonne. Sie sind in dieser Jahreszeit nicht beobachtbar.
Der Mond
Am 22. April durchschreitet der Mond das Tor der Ekliptik. Das heißt, er befindet sich zwischen dem Siebengestirn - den Pleijden - und Aldebaran bzw. den Hyaden. In dieser Nacht lädt der Mond zu einer ausgiebigen Beobachtung ein. Etwas mehr als zwei Tage nach Neumond werden ca. 8% der sichtbaren Oberfläche des Mondes beleuchtet. Der Mond ist gut als Sichel zu erkennen. Der dunkle Teil der Oberfläche wird vom zurückgestreuten Licht der Erde etwas erhellt. Daher können auch dort Details der Oberfläche ausfindig gemacht werden. Man nennt dieses Licht das aschfahle oder aschgraue Mondlicht.
Sternbilder im Frühling
In der frühen Nacht Ende April sind im Westen noch die untergehenden Sterne des Orion und darüber die markante Doppellinie der Zwillinge mit den hellen Kopfsternen Castor und Pollux auszumachen. Das etwas blasse Sternbild des Krebs verbindet die Wintersternbilder mit denen des Frühling: Löwe, Jungfrau und Bootes. Im Osten steigen zunächst der Herkules, die Leier und der Schwan auf. Am 22. April erreicht der Meteorstrom der Lyriden sein Maximum. Das bedeutet, dass in dieser Nacht auch einige Sternschnuppen den Himmel zieren werden. Deutlich nach Mitternacht erscheinen weit im Osten die Sterne des Adlers. Dann ist auch im Süden der obere Teil des Schützen sichtbar.
Deep-Sky Objekte
Manche Deep-Sky Objekte sind dort am Himmel verborgen und warten in dieser mondlosen Nacht auf neugierige Blicke. So ist der „Große Herkuleshaufen“ mit der Messiernummer M13 ein lohnenswertes Beobachtungsziel. Man kann diesen Sternenhaufen bereits mit dem bloßen Auge als verschwommenen Fleck wahrnehmen und er zeigt in Ferngläsern und Fernrohren mit zunehmender Brennweite immer mehr Details. Weitere sichtbare Deep-Sky Objekte sind die Sternansammlung Praesepe (M44) im Krebs, sowie der in der Leier gelegene Ringnebel M57.
Und, im Frühjahr können Sie einen Blick auf die Galaxie M87 werfen. Sie ist die größte Galaxie des benachbarten Virgo-Galaxienhaufens. Berühmt wurde sie durch die erste Aufnahme eines schwarzen Loches in ihrem Zentrum. Bei einer visuellen Beobachtung erscheint diese Riesengalaxie mit ihrem sehr aktiven galaktischen Zentrum recht unspektakulär als ein kleiner verschwommener Fleck. Fotografen schätzen den Virgo-Galaxienhaufen sehr. Man kann mit sehr einfachen Mitteln dort viele, viele Galaxien auf ein einziges Foto bannen.
Das Open-Air-Planetarium am 22. April
Bei klarem Himmel freuen wir uns am Samstag, den 22. April, gemeinsam mit Mitgliedern von Parallaxe und Sternzeit auf Ihren Besuch auf der Teichterrasse des neuen Botanischen Gartens. Die Veranstaltung beginnt um 20:30 Uhr und endet spätestens um 2:00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Teleskope für Beobachtungen stehen zur Verfügung. Bringen sie gerne auch selber Teleskope, Ferngläser oder Fotoapparate und Fragen zum Sternenhimmel und der sich dort befindenden Himmelskörper mit.
Schauen Sie bitte auf dieser Webseite in der Woche der Veranstaltung regelmäßig nach aktuellen Infos. Wetterbedingt verschieben wir die Veranstaltung gegebenenfalls auf Freitag, den 21. April. Bei anhaltend schlechtem Wetter findet die Veranstaltung nicht statt.
Weitere Beobachtungsmöglichkeiten bietet Ihnen die Volkssternwarte Marburg e.V. im Observatorium in Kirchhain, Dresdener Straße 18, an.
Das nächste OAP im Botanischen Garten steht unter dem Motto „Sternschnuppenschauer im August“. Zu dieser und weiteren „himmlischen“ Veranstaltungen in diesem Jahr finden Sie auf der Internetseite des Vereins „Parallaxe und Sternzeit e.V.“ wieder nähere Informationen.
Kontakt
Prof. Dr. Andreas Schrimpf
Mail: kontakt@parallaxe-sternzeit.de
Arbeitsgruppe Astronomiegeschichte und Beobachtende Astronomie
Fachbereich Physik der Philipps-Universität Marburg
Renthof 7b
35032 Marburg
Parallaxe und Sternzeit e.V.
Gerling-Sternwarte der Philipps-Universität Marburg
Renthof 6
35032 Marburg