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Photometrische Analyse der Sonneberger Photoplatten
Man schätzt, dass weltweit einige Millionen Beobachtungen auf Photoplatten aus den Anfängen Ende des 19. Jahrhunderts in Harvard und Heidelberg bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhundert existieren. Das größte deutsche Archiv befindet sich in der Sternwarte Sonneberg, Thüringen, und enthält etwa 300 000 Platten. Dort wurden seit etwa 1925 zunhemend regelmäßige Beobachtungen ausgewählter Bereiche des nördlichen Sternenhimmels durchgeführt (der so genannte "Felderplan") und seit Mitte der 50er Jahre mit 14 Kameras in jeder klaren Nacht der komplette nördlichen Himmel photographiert ("Himmelsüberwachung" oder "Sky Patrol").
Die Digitalisierung der Plattenarchive ist im vollen Gange. Damit steht das astronomische Erbe von Beobachtungen über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren bald komplett in elektronischer Form zur Verfügung.


Photoplatten sind nichtlineare Detektoren, näherungsweise mit einer logarithmischen Empfindlichkeit. Die Auswertesoftware moderner CCD Aufnahmen ist nur für lineare Empfindlichkeiten entwickelt worden. Für die Analyse der Photoplatten muss daher die Software an die nichtlinieare Charakteristik angepasst werden. Ziele unserer Forschungen sind:
- Verbesserung der Qualität der photometrischen Ergebnisses durch Nutzung der neuesten GAIA SEDs
- Entdeckung transienter Phänomene durch Subtraktion angepasster synthetischer Daten
- automatische Identifizierung von Kratzern und Markierungen