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Die Gerling-Sternwarte des Fachbereich Physik

Gerling-Sternwarte mit Sternstrichspuren im Hintergrund
Jan Loske
Die Geling-Sternwarte bei Nacht

Die Sternwarte wurde von Christian Ludwig Gerling 1841 nach dem Umzug des Mathematisch-Physikalischen Instituts in das frisch renovierte und umgebaute Gebäude am Renthof im Turm des Renthof 6 eingerichtet und in Betrieb genommen.

Die Ausstattung der Sternwarte war für den Einsatz in der Ausbildung der Studierenden ausgelegt. Gerling und seine Studenten haben selber keine längerfristigen Beobachtungsprogramme gestartet oder sich an Kampagnen beteiligt. Es gibt jedoch Aufzeichnungen über Beobachtungen von Finsternissen, Sternbedeckungen, Planeten und deren Monde, Asteroiden, Kometen und Meteorschwärmen. Insbesondere in der Erforschung der Bahnen der Asteroiden waren Gerling und seine Mitarbeiter in die aktuelle Forschung eingebunden.

Die Koordinaten des Observatoriums wurden von Gerling ermittelt und 1862 im Rahmen der Dissertation von Richard Mauritius, Student bei Gerling, noch etwas verbessert:

  • geographische Breite:  50° 48' 44,1'' Nord
  • geographische Länge:   8° 46'  24,3'' Ost
  • Höhe der Beobachtungsplattform: 263,7 m über N.N.

Eine aktuelle GPS Messung zeigt, dass die wahre Position etwa 15" östlicher liegt. Die Sternwarte ist unter der Nummer 525 im Minor Planet Center der IAU (International Astronomical Union) als Beobachtungssternwarte für Asteroiden und Kleinkörper registriert.

Franz Melde, Gerlings Nachfolger, nutzte die Sternwarte im Einsatz der Ausbildung von Studierenden und für Zeitmessungen. Der wohl bekannteste Direktor der Sternwarte außer Gerling war Alfred Wegener. Er wirkte und forschte in Marburg von 1909 bis 1919, jedoch nicht an astronomischen Themen. Einzelne Forschungen zu variablen Sternen sind bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts dokumentiert. Mehr zur Geschichte der Sternwarte finden Sie auf den Webseiten zu Christian Ludwig Gerling.