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Christian Ludwig Gerling

Christian Ludwig Gerling (1788 – 1864)
Christian Ludwig Gerling (1788 – 1864)

Christian Ludwig Gerling (1788 – 1864) arbeite ab 1817 bis zu seinem Tode in 1864 als Professor für Mathematik, Astronomie und Physik und erster Direktor des Mathematisch-physikalischen Instituts der Philipps-Universität Marburg. Seine wissenschaftlichen Arbeitsgebiete waren die Geodäsie und die Astronomie.

Bekannt wurde er als Leiter und Organisator der „Kurhessischen Triangulierung“ von 1822-1823 und 1835-1837. Auf Drängen seines Lehrers Carl Friedrich Gauß und im Auftrag des Kurfürsten in Kassel führte er die erste präzise Landvermessung in Hessen durch.

1841 gründete er die Sternwarte am Renthof, im Turm seines neuen Institutsgebäudes. Dort führte er mit seinen Studenten viele astronomische Beobachtungen zur Verbesserung der Sternkarten, der Mondbahn und der Kometen- und Asteroidenbahnen durch.

Er regte die präzise Vermessung des Abstandes Erde-Sonne, der Astronomischen Einheit, durch geeignete Vermessung der Venus- und Marsbahn an. Der Vorschlag wurde von James M. Gilliss, dem späteren Leiter des United States Naval Observatory in Washington, aufgegriffen und führte zu einer dreijährigen Expedition in die südliche Hemisphäre. Eine Folge dieser Expedition ist die Gründung der Sternwarte in Santiago de Chile und die Berufung von Carl Moesta, einem Schüler Gerlings, als ersten Direktor einer Sternwarte in Chile. Dies gilt als die Begründung der Astronomie in Chile!