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Inklinatorium

Foto Marburg / Christian Stein
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Inklinatorium, M. Meyerstein, Göttingen, 1858

Inklinatorium, Fa. Meyerstein, Göttingen, 1859

Ein Inklinatorium ist ein früher gebräuchliches Gerät zur Bestimmung der Inklination, der Neigung der Feldlinien des Erdmagnetfeldes gegen die Horizontale.

Eine an einer waagerechten Achse beweglich aufgehängte Magnetnadel1 zeigt den Verlauf der magnetischen Feldlinien an. Die Magnetnadel wird zusammen mit der Aufhängung in der Horizontalen verdreht, bis sie den stärksten Ausschlag zeigt. An der Gradskala, die im Spiegelglas eingraviert ist, kann dann der Inklinationswinkel abgelesen werden.

Moritz Meyerstein (1808-1882) war ein Göttinger Instrumentenbauer, der vor allem für Carl Friedrich Gauß (1777-1855) Instrumente zur Vermessung des Erdmagnetfeldes anfertigte. Gauß gründete den „Magnetischen Verein“, ein weltweites geophysikalisches Forschungsnetz, welches von 1836 bis 1841 zu festen Zeiten an 50 Observatorien das Erdmagnetfeld studierte. Eines der beteiligten Observatorien war die Station von Gerling in Marburg am meteorologischen Turm (Schlossberg) und später dann in der Sternwarte (Renthof). Die Messungen wurden auch nach Veröffentlichung des Berichts des Magnetischen Vereins fortgesetzt.

Das erste Meyersteinsche Inklinatorium kaufte Christian Ludwig Gerling 1835. Das hier gezeigte und einzige in der Sammlung vorhandene Gerät dieser Art wurde 1859 angeschafft.

[1] Die Magnetnadel fehlt bei diesem Gerät.