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Spiegelprismenkreis

A. Schrimpf
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Spiegelprismenkreis, Pistor & Martin, 1850

Spiegelprismenkreis1, Pistor und Martins, etwa 1850

Der Spiegelprismenkreis (auch Prismen- oder Spiegelkreis) ist ein von Tobias Mayer in Göttingen 1770 erfundenes und von Pistor und Martins in Berlin vervollkommnetes Winkelmessinstrument für astronomische und geodätische Zwecke. Das Gerät ist eine Weiterentwicklung des Sextanten. Der dortige kleine Spiegel ist durch ein Prisma ersetzt.

Er besteht aus einer Kreisscheibe mit einer in Winkelgrad geteilten Skala auf dem äußeren Rand, auf welcher sich eine Ablesevorrichtung (die Alhidade) um den Mittelpunkt der Scheibe bewegt. Auf der Alhidade steht senkrecht ein Planspiegel, dessen Ebene einen Winkel von 20° mit der Nonienlinie bildet und parallel mit der Grundseite eines gleichseitigen rechtwinkeligen in der Kreisscheibe befestigten Prismas läuft, wenn die Nonien auf null gestellt sind. Vor dem Prisma befindet sich ein Fernrohr, mit dem man über das Prisma den einen Zielpunkt und durch Prisma und Spiegel den zweiten Zielpunkt anpeilt. Das Instrument wird an einem Griff unter der Scheibe gehalten und misst Winkel von 0 bis 180° bis auf 20 Bogensekunden genau.

In der Sammlung befand sich ein ähnlicher Prismenkreis der Firma Steinheil aus München.


[1] Wir danken Familie Eberhardt, Marburg, für diese wertvolle Leihgabe zur Bereicherung unserer Ausstellung!