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Tradition

Die Philipps-Universität wurde 1527 gegründet. Physik im heutigen Sinne wurde damals jedoch noch nicht gelehrt; das Fach war damals Bestandteil des Medizinstudiums.

Unter den herausragenden Wissenschaftlern, die in Marburg gelehrt, geforscht oder studiert haben, ist an erster Stelle Denis Papin zu nennen, der ab 1688 hier wirkte. Er entwickelte eine dampfgetrieben Wasserpumpe und kann als einer der Erfinder der Dampfmaschine angesehen werden. Bekannt ist auch Michail W. Lomonossow, der 1736-1739 als Student des Philosophen und Physikers Christian Wolff in Marburg lebte und später dessen Lehrbuch über Experimentalphysik ins Russische übersetzte.

Unter Christian Ludwig Gerling, der zwischen 1817 und 1864 hier eine Professur für Mathematik, Physik und Astronomie innehatte, zog das Physikalische Institut an seinen heutigen Standort am Renthof. Die räumliche Ausstattung war jedoch nach heutigen Maßstäben eher bescheiden. In dieser Zeit arbeitete hier auch der bekannte irische Physiker John Tyndall, der als Erster erklären konnte, warum der Himmel blau ist. Der Nobelpreisträger Karl Ferdinand Braun (drahtlose Telegraphie und "Braunsche Röhre") lehrte in Marburg von 1877 bis 1880 das Fach Theoretische Physik. Neben Franz Joseph Matthias Richarz (Heuslersche Legierungen), Erich Hückel (Begründer der Theoretischen Chemie), Clemens Schäfer und Eduard Grüneisen (Grüneisen-Konstante) ist vor allem Alfred Lothar Wegener zu erwähnen, der 1911 hier die Idee der Kontinentaldrift entwickelte. Otto Hahn, der Entdecker der Kernspaltung, promovierte in Marburg im Fachbereich Chemie.

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