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Promotion

Foto: Rolf K. Wegst

Wenn Sie nach einem erfolgreichen Abschluss des Studiums mit der Promotion eine weitere wissenschaftliche Qualifikation anstreben, sind Sie in Marburg gut aufgehoben. Die Arbeitsgruppen des Fachbereichs, die Forschergruppen, die Graduiertenkollegs und das Wissenschaftliche Zentrum für Materialwissenschaften bieten mit ihren breiten Forschungsspektren hervorragende Voraussetzungen, um erfolgreich in Marburg zu promovieren. 

  • Wer sollte promovieren?

    Wenn Ihnen das Studium der Physik Spaß gemacht hat, Sie darin erfolgreich waren und vor allen Dingen, wenn Sie Freude am Fragen und Forschen haben, sollten Sie promovieren.
    Natürlich haben Sie bei der Anfertigung der Bachelor- oder Masterarbeit oder der Staatsexamensarbeit bereits gelernt, Probleme auf wissenschaftliche Art zu lösen, doch darüber hinaus gehende wichtige wissenschaftliche Fragestellungen aus aktuellen  Forschungsgebieten werden Sie erst im Rahmen der Doktorarbeit in größerem Umfang bearbeiten.
    Zudem wird diese Forschungstätigkeit nicht nur zu einer Dissertation führen, sondern durch die Teilnahme an Tagungen, auf denen Sie Teile der Ergebnisse vorstellen, und durch Veröffentlichungen in angesehenen Zeitschriften Ihren wissenschaftlichen Ruf begründen.

  • Wer kann promovieren?

    Eine Promotion ist grundsätzlich möglich für alle Absolventinnen und Absolventen mit den Abschlüssen Master of Science (äquivalent zum früheren Diplom) und dem 1. Staatsexamen für das Lehramt. Promovieren können Sie, wenn Sie einen dieser Abschlüsse an unserer Universität oder einer anderen wissenschaftlichen Hochschule im In- oder Ausland erworben haben. Bei Abschlüssen, die im Ausland erworben wurden, wird – je nach Land – ggf. eine Äquivalenzprüfung durchgeführt.
    Auch Bachelor-Abschlüsse und Abschlüsse von Fachhochschulen berechtigen unter gewissen Umständen und ggf. unter Erteilung von Auflagen zu einer Promotion an unserem Fachbereich. So haben besonders qualifizierte Studierende mit dem Abschluss 'Bachelor of Science' die Möglichkeit, im Rahmen eines Graduiertenstudiums zu promovieren. Genaueres regelt die Promotionsordnung.

  • Promotionsbeginn

    Ihr erster Schritt in die Promotion ist die rechtzeitige Wahl des Fachgebietes und die Suche nach einer Betreuerin bzw. einem Betreuer. Danach folgt der Antrag auf ‚Annahme als Doktorand/in’.
    Bei der Wahl des Fachgebietes besteht keine Notwendigkeit, in dem Fachgebiet zu promovieren, in dem Sie den Studienabschluss erworben haben. Es ist durchaus nicht unüblich, z.B. in theoretischer Physik das Diplom/den Master zu machen und dann in Experimentalphysik zu promovieren oder umgekehrt.
    Natürlich entfällt die Einarbeitung in das gewählte Forschungsgebiet, wenn Sie die Doktorarbeit als Fortsetzung Ihrer Master- oder Staatsexamensarbeit betrachten. Im Lebenslauf macht es sich jedoch nicht schlecht, in verschiedenen Gebieten der Physik oder anderen Naturwissenschaften wissenschaftlich aktiv gearbeitet zu haben. Hier müssen Sie, wie so oft, selbst zwischen Schmalspurigkeit, verbunden mit einem zügigen Abschluss auf der einen Seite und Vielseitigkeit, verbunden mit einem evtl. längeren Studium auf der anderes Seite, Ihr persönliches Optimum finden.

  • Wer betreut die Doktorarbeit?

    Grundsätzlich können alle Professorinnen und Professoren sowie alle habilitierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unseres Fachbereichs Dissertationen betreuen. Da Sie die Dissertation höchstwahrscheinlich in einer Arbeitsgruppe des von Ihnen gewählten Fachgebietes anfertigen werden, wird Ihre Arbeit in der Regel von einer Hochschullehrerin bzw. einem Hochschullehrer dieser Arbeitsgruppe betreut. Bei Ihrer alltäglichen Arbeit sind Sie in das Team der Arbeitsgruppe eingebunden und profitieren so auch von der Erfahrung fortgeschrittener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
    Es besteht auch die Möglichkeit, dass Sie Ihre Dissertation außerhalb des Fachbereichs anfertigen, z. B. in der Industrie. In einem solchen Fall werden Sie von 2 Personen betreut: einer Hochschullehrerin/einem Hochschullehrer des von Ihnen gewählten Fachgebietes am Fachbereich und der Betreuerin/dem Betreuer in dem entsprechenden Unternehmen.

  • Wie lange dauert die Promotionsphase?

    Vom Zeitpunkt der Annahme als Doktorandin bzw. Doktorand bis zur Disputation vergehen durchschnittlich 3-4 Jahre. Obwohl es wünschenswert und machbar ist, die Promotion innerhalb von drei Jahren abzuschließen, kann es vor allem bei experimentellen Arbeiten zu Verzögerungen kommen aus Gründen, die von Ihnen nicht zu verantworten sind.
    Die Bearbeitungszeiten an unserem Fachbereich liegen zwischen 3 und 5 Jahren.

  • Welche Veranstaltungen muss ich während der Promotionszeit besuchen?

    Wir empfehlen Ihnen neben den Arbeitsgruppenseminaren und den Veranstaltungen, die sich auf Ihr eigenes Fachgebiet beziehen, weiterführende Lehrveranstaltungen des Fachbereichs und benachbarter naturwissenschaftlicher Fachgebiete zu besuchen, um die Fähigkeit zu entwickeln bzw. auszubauen, über den Tellerrand Ihres eigenen Forschungsgegenstands hinauszusehen.
    Für Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Kollegiatinnen und Kollegiaten des Graduiertenkollegs sind die im Vorlesungsverzeichnis ausgewiesenen Veranstaltungen verpflichtend.

  • Wie finanziere ich ein Promotionsstudium?

    In der Regel erhalten Sie während Ihres Promotionsstudiums eine Beschäftigung am Fachbereich. Hierfür stehen Landes- oder Drittmittelstellen für die Nachwuchsförderung zur Verfügung. Doktorandinnen und Doktoranden werden überwiegend aus Drittmittelprojekten bezahlt, die die Betreuerin/der Betreuer bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, verschiedenen Ministerien, Stiftungen oder bei der Europäischen Gemeinschaft einwirbt.
    Daneben gibt es Promotionsstipendien, z. B. der Philipps-Universität Marburg oder von Stiftungen.
    Eine weitere Möglichkeit, während des Promotionsstudiums Geld zu verdienen, besteht in einer Beschäftigung als wissenschaftliche Hilfskraft während des Semesters. Diese Möglichkeit besteht jedoch nur für Stipendiaten und Promovierende, die nicht als Angestellte am Fachbereich beschäftigt sind. Die Vergütung wird in der Regel nicht zur Vollfinanzierung des Promotionsstudiums ausreichen.

  • Was bringt mir ein Promotionsstudium?

    Hier gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Die Industrie schätzt Physikerinnen und Physiker mit Master oder Diplom aber ohne Promotion, weil deren Einstiegsgehälter im Mittel niedriger sind als nach einer Promotion. Schaut man sich jedoch in den Laboren und Chefetagen um, so fällt auf, dass in höheren und leitenden Positionen die promovierten Physikerinnen und Physiker die Mehrheit bilden. Das muss aber nicht so sein, es gibt leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Industrie, die nicht promoviert sind. Ähnlich ist es in Behörden und Ämtern.
    Wenn Sie jedoch eine wissenschaftliche Karriere an einer Universität oder in einem Forschungsinstitut anstreben, kommen Sie um eine Promotion nicht herum.

Ansprechpartnerin für formale und administrative Aspekte der Promotion ist:

Renate Schmid
Renthof 7
35037 Marburg
Tel.: 06421 - 282 1315
Fax: 06421 - 282 1309
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