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Studienanforderungen
Im Folgenden sind für Sie einmal Vorkenntnisse, Eigenschaften und Interessen aufgeführt, die Ihnen das Studium der Physik auf Lehramt an Gymnasien sicher erleichtern werden. Aber selbst wenn nicht alles auf Sie zutrifft, werden Sie mit dem Studium glücklich werden!
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Vorkenntnisse
Um Physik auf Lehramt erfolgreich studieren zu können, ist es wichtig, dass man keine Angst vor der Mathematik hat. Das Physikstudium ist sehr mathelastig. Das soll aber niemanden davon abhalten, Physik zu studieren. Auch, wenn man noch nicht die erweiterten Grundrechenarten (integrieren, differenzieren, komplexe Zahlen, Vektorrechnung oder Differenzialgleichungen lösen) beherrscht. Im Studium bekommt man die Gelegenheit, sich mit diesem Themen näher zu beschäftigen. Dennoch, und das sollte jedem klar sein, wer sich nicht mit neuer Mathematik beschäftigen will, dem sei von diesem Studiengang abgeraten.
Die physikalischen Vorkenntnisse sind im Vergleich zu den mathematischen Vorkenntnissen nicht so bedeutsam. In den ersten Vorlesungen der Experimentalphysik beginnt man quasi bei Null und es werden zunächst alle relevanten Begriffe eingeführt (Impuls, Energie, Einheit, usw.). Wer Physik bis in die Oberstufe besucht hat, hat sicher zu Beginn einen Vorteil, aber wer wenige Grundkenntnisse aus der Physik mitbringt, kann dennoch Physik erfolgreich studieren. Wichtiger sind die Fähigkeiten, die man aus der Mathematik mitbringt.
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Wichtige Eigenschaften
In einer Umfrage wurden die DozentInnen befragt, welche Eigenschaften Physik-Studierende besitzen sollten. Dabei wurden fünf Eigenschaften besonders häufig genannt.
Man sollte Anstrengungsbereitschaft mitbringen. Dies meint, dass die wöchentlichen Hausaufgaben (die sog. Zettel) viel Zeit beanspruchen und man auch mal die ein oder andere Nachtschicht einlegen muss. Auch kommt es bei Versuchen vor, dass diese nicht auf Anhieb funktionieren. Das ist somit eine zusätzliche zeitliche Belastung, welche man nicht immer einplant.
Man sollte logisch denken können. Mit Logik lassen sich viele Probleme der Physik schnell und einfach lösen.
Man sollte offen für Neues sein. Im Physik-Studium lernt man viele interessante Dinge. Auch bekommt man auf altbekannte Probleme einen neuen Blick oder eine andere Lösung. Hier sollte man sich nicht abschrecken, sondern dadurch motivieren lassen.
Man sollte rechnerisch denken können. Im Gegensatz zum logischen Denken geht es hier darum, dass man ein bisschen Kopfrechnen und zudem Größenordnungen abschätzen kann. Keine Sorge, in allen Klausuren sind Taschenrechner erlaubt! Aber man sollte ein Gefühl dafür haben, dass, wenn man eine Steckdosenspannung von 10kV berechnet, dies nicht richtig sein kann.
Man sollte zudem noch ein gutes Durchhaltevermögen haben. Im Studium kann und wird es sicherlich den einen oder anderen Rückschlag geben. Davon sollte man sich aber nicht abhalten lassen, dieses wirklich spannende Studium zu beenden. Sei es eine Klausur, durch die man durchfällt, oder ein Versuch, der einfach nicht klappen will. Das alles sind Situationen, die jeden Physiker schon einmal zur Verzweiflung getrieben haben. Denken Sie daran, Sie sind nicht alleine am Fachbereich und Ihnen wird immer gerne geholfen!
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Förderliche Interessen
In einer Umfrage unter den DozentInnen sollten Interessen genannt werden, die die Studierenden mitbringen sollten. Dabei wurden unter anderem Neugier und die Freude am Verständnis von Naturphänomenen genannt. Natürlich sollte man ein Interesse am Experimentieren mitbringen. Gerade in den Naturwissenschaften steht das Experiment über allem. Die beste Theorie taugt nichts, wenn man sie nicht durch Experimente belegen oder widerlegen kann. Gerade in der Schule gilt es, die Begeisterung für das Fach und am Experimentieren selbst den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln. Daher ist es förderlich, wenn man selber dieses Interesse mitbringt.
Für das Lehramtsstudium ist es wichtig, dass man Spaß daran hat, mit Kindern und Jugendlichen zusammenzuarbeiten. Seinen Schülerinnen und Schülern schwierige Themen verständlich zu erklären und aber auch Verständnis dafür zeigen zu können, dass manchmal Themen für die Schülerinnen und Schüler nicht so trivial sind. Man sollte somit ein pädagogisches und didaktisches Interesse mitbringen, wenn es darum geht, Wissen und Verständnis vermitteln zu wollen und zu können.
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Herausforderungen
Auch im Lehramtsstudium der Physik gibt es unerwartete Studieninhalte und -aspekte, mit denen vor Antritt des Studiums in dem Umfang nicht gerechnet wurde.
Die Mathematik ist die Sprache der Physik. Für eine/n PhysikerIn, unabhängig ob Bachelor oder Lehramt, ist es notwendig, dass man verschiedene Algorithmen kennt, mit denen man physikalische Probleme lösen kann. Diese Mathematikkenntnisse können in freiwilligen Tutorien oder auch durch Eigenstudium nachgeholt werden, machen das Studium dann aber zeitintensiv.
Für alle Lehramtsstudierende ist es verpflichtend, Vorlesungen über die Theoretische Physik zu hören. Hier lernt man physikalische Probleme mathematisch korrekt zu beschreiben. Man kann es somit als angewandte Mathematik betrachten. Dieser Teil ist mit der härteste, den das Studium zu bieten hat. Aber auch durch diesen Teil kommt man durch, wenn man weiß, dass alles in der Physik ein harmonischer Oszillator oder ein Wasserstoff-Atom ist ;-)
Den zeitlichen Aufwand eines Physik-Studiums sollte man zudem nicht unterschätzen: sei es das Rechnen der Übungszettel, die Blockpraktika in den Semesterferien oder die hohe Stoffdichte vor Klausuren. An einem Übungszettel sitzt man schon mal gerne zwischen fünf und zehn Stunden und viel weniger dauert ein Protokoll bei einem Versuch auch nicht. Dennoch lernt man sehr schnell effektiv zu arbeiten und der Aufwand für dieses Studium lohnt sich!
Zu guter Letzt sei noch bedacht, dass man beim Lehramtsstudium drei Fächer gleichzeitig studiert (zwei Unterrichtsfächer und das Pflichtfach Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften). Es erfordert also Selbstorganisation. Beispielsweise sollten die Schulpraktika nicht gleichzeitig zu den physikalischen Praktika absolviert werden, aber auch hierzu findet man Hilfe am Fachbereich.
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Erwartungen
Studieninhalte, die nicht in diesem Umfang erwartet wurden:
Es wurde eine Umfrage unter den Studierenden durchgeführt. Dabei betonten die Studierenden folgende drei Aspekte:
Der mathematische Anteil der Mathematik darf nicht unterschätzt werden. Dennoch werden sämtliche Algorithmen den Studierenden vermittelt, sodass diese nur noch selbstständig wiederholt werden müssen. Aber die Mathematik geht dennoch weit über die Schulmathematik hinaus.
Die Theoretische Physik oder auch die angewandte Mathematik nehmen einen recht großen Teil des Studiums in Anspruch! Als Schülerin oder Schüler kann man sich hier erst einmal nicht so viel darunter vorstellen, auch wenn man Sheldon von The Big Bang Theory kennt ;-)
Es werden auch Themen im Studium behandelt, weil man die Experimentalphysik-Vorlesungen zusammen mit den Bachelor-Studierenden hört, die in der Schule keine Anwendung finden. Dies muss auf keinen Fall ein Nachteil sein! Klar, man lernt auch so schon sehr viel und es reicht für die Schule, dennoch will man ja trotzdem einen Blick über den Schulstoff hinaus bekommen.
Studieninhalte, die weniger intensiv vorkommen als erwartet:
Bei derselben Umfrage kamen folgende drei Aspekte heraus:Die Fachdidaktik beginnt erst im sogenannten Hauptstudium, also erst nach dem vierten Semester. In dieser wird man sehr gut auf den späteren Schulalltag vorbereitet. Man baut sämtliche Schüler- als auch Lehrerexperimente auf und führt diese Versuche auch selbstständig durch. Des Weiteren gibt es freie Experimentierzeiten, in denen die Studierenden ihre Versuche durchführen können und in denen sie von DozentInnen und Hilfskräften betreut werden. Leider besteht der didaktische Anteil des Studiums aus lediglich vier Seminaren, in denen leider nicht wirklich behandelt wird, wie „guter Physikunterricht“ aussieht.
Das Tempo in den Vorlesungen ist sehr hoch und somit mit dem Tempo in der Schule nicht vergleichbar. Dadurch hat man den Eindruck, dass die relevanten Themen für die Schule des Öfteren zu kurz kommen. Dies liegt jedoch schlichtweg an der sehr hohen Stoffdichte des Physik-Studiums.
Da die Astrophysik aus den hessischen Lehrplänen gestrichen wurde, ist diese auch im Studium kein verpflichtender Teil mehr. Natürlich ist es möglich, Veranstaltungen zur Astrophysik zu besuchen, aber dies bedeutet einen Mehraufwand, der sich sicherlich lohnt, aber dafür verliert man leider Zeit für andere Dinge.
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Mit Hilfe des vom Fachbereich Psychologie erstellten Online-Self-Assesments (OSA) können Sie testen, ob Sie für das Studium alle nötigen Vorraussetzungen mitbringen und ob der Studiengang zu Ihnen passt.
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