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"Umgang mit human remains, Ahnen und Göttern afro-amerikanischer Altäre in Sammlungen und Ausstellungen"
Schwerpunkt: Ethnographische Sammlung
Leitung: Prof. Dr. Ernst Halbmayer
Bearbeitung: Dr. Dagmar Schweitzer de Palacios (Vorphase), Lars Feuer (Vor- und Hauptphase, Promotionsstelle)
Das Projekt untersucht den Umgang mit human remains und sacred objects an Hand einer Sammlung fünf ausgewählter afro-amerikanischer Altäre der Ethnographischen Sammlung. Die Altäre sind eine Schenkung der Kunsthalle Düsseldorf, die sie für die „Ausstellung Kunst zum Niederknien“ 2000/2001 erwarb. Die Objekte enthalten in Teilen human remains und verkörpern Ahnen, Gottheiten und Opfergaben.
Im Zentrum der Analyse stehen die dynamischen Praktiken und Prozesse der Materialisierung, die im Kontakt aber auch in der Kommunikation zwischen Dingen und Personen zum Ausdruck kommen. Um welche Konzepte und Formen von Agency handelt es sich?
Die religiösen und rituellen Altäre wurden im Kontext des Düsseldorfer Kunst-Palast zu globalen Kunstobjekten und schließlich zu musealisierten Ethnographika im Rahmen einer ethnologischen Universitätssammlung. Entlang dieser Biographien und dem „sozialen Leben“ der Altäre werden diese mit den neuen Materialisierungen im Kontext von Kunst und Ethnologie konfrontiert.
Fragestellungen des Teilprojekts
Welche ethischen Ansprüche und Konsequenzen für Erwerb, Archivierung und Ausstellung dieser Objekte resultieren aus den kulturellen und religiösen Herkunftskontexten und der spezifischen Agency der Objekte? Welche Bedeutungen, Beziehungen, Funktionen und Agency dieser Dinge materialisieren sich im Kontext internationaler Kunst sowie im Kontext einer universitären ethnographischen Sammlung? Welche ethischen Anforderungen resultieren daraus und zu welchen Debatten, Konflikten und möglichen Potentialen zur Weiterentwicklung der Debatte im Umgang mit sensiblen Objekten führt dies?
Methoden
Die Materialisierung der Altäre wird ethnographisch mit PraktikantInnen afro-amerikanischer Religionen und an Hand umfangreicher schriftlicher, Bild- und Videodokumentationen des Düsseldorfer Kunstpalasts und Experteninterviews erarbeitet. Die selbst-reflektive Analyse der Altäre im Kontext der Universitätssammlung impliziert Materialisierungen im Kontext der aktuellen kritischen Museumsdebatten rund um sensible Objekte, sowie deren Archivierung, Verwendung in Lehre und wissenschaftlichen Publikationsvorhaben.