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Die Wissenskluft in der Weltwirtschaft – Veränderungen durch den Wandel in der Organisation von Innovation
Ausgangspunkt für dieses Projekt ist ein grundlegender Wandel in der Organisation von Innovation, der sich gegenwärtig in hochentwickelten Volkswirtschaften vollzieht: Die Veränderungen in der Art und Weise wie Wissen in Innovationen genutzt wird, führt zu vermehrter organisatorischer Spezialisierung in verschiedenen Bereichen des Innovationsprozesses.
Viele Innovationsaktivitäten, die früher von innovierenden Unternehmen unternehmensintern ausgeführt wurden, werden heute von externen Anbietern wissensintensiver unternehmensorientierter Dienstleistungen (KIBS = knowledge intensive business services) übernommen, oder werden an Hauptzulieferer, sogenannte ‚key supplier’ übertragen. Wir bezeichnen dies als die ‚organisatorische Auflösung des Innovationsprozesses’.
Ein Hauptziel des Projektes ist es zu analysieren, inwiefern dieser Prozess die räumlichen Standorte von Innovationsaktivitäten in der Welt beeinflusst. Dies ist bislang wenig erforscht, darum das geplante Projekt. Die wesentliche Frage, die die Untersuchung leitet, ist:Inwiefern verändert die organisatorische Auflösung des Innovationsprozesses in den hochentwickelten Volkswirtschaften die weltweite Verteilung von Innovationsaktivitäten?Uns interessiert insbesondere ob - und unter welchen Bedingungen – dies dazu führt, dass Innovationsaktivitäten vermehrt an Standorten in Entwicklungsländern stattfinden.
Empirisch werden diese Veränderungen an zwei branchenspezifischen Fallstudien jeweils in einer Region in einem Land mit hohem Einkommen und einem Land mit geringem Einkommen untersucht. Es handelt sich hierbei um die Automobilindustrie aus dem industriellen Sektor und um die Softwareindustrie aus dem Dienstleistungssektor. Um diese komplexen Prozesse, die regional sehr differenziert verlaufen, beobachten und bewerten zu können, bestehen Kooperationen mit Wissenschaftlern der Untersuchungsregionen in Brasilien (Prof. Ruy Quadros) und Indien (Rasmus Lema, Dr. Suma Athreye).
Eine sektorübergreifende Perspektive ist für das Pilotprojekt von besonderer Bedeutung, dadurch können neue Erkenntnisse gewonnen werden inwieweit die organisatorische Auflösung des Innovationsprozesses ähnliche oder unterschiedliche Muster in der Güter produzierenden Industrie und Dienstleistungsindustrie aufweist, die zum großen Teil immaterielle Produkte und Leistungen herstellt.
Eine ausführliche Projektbeschreibung finden Sie hier.
An English summary can be found here.
Ein Poster zum Projekt „The Changing Knowledge Divide in the Global Economy“ gibt es an dieser Stelle.
Weitere Informationen finden sich auf der Projekt-Homepage: