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Meteorit von Treysa
Der Meteorit von Treysa ist das bedeutsamste Exponat der Meteoritensammlung des Mineralogischen Museums. Sogar ins Guiness-Buch der Rekorde hat er es geschafft: als "Deutschlands größter Meteorit, dessen Sturz beobachtet wurde". Der Niedergang des Meteoriten sorgte seinerzeit in der Region Mittelhessen für Aufregung: Zahlreiche Menschen beobachteten am Nachmittag des 3. April 1916 zwischen Marburg und Kassel eine leuchtende Feuerkugel am Himmel. Die Naturerscheinung wurde von lautem Donner begleitet. Erst im März 1917 fiel Revierförster Huppmann im Rommershausener Wald nordwestlich von Treysa eine außergewöhnliche Erdvertiefung auf. Grabungen ergaben, dass der Meteorit an dieser Stelle über 1,60 Meter tief in den Erdboden eingedrungen war. Nach der Bergung wog der Meteorit 63,28 Kilogramm und wurde als Eisen-Nickel-Meteorit (Oktaedrit IIIb ANOM) eingestuft.
Trotz der Auswertung von Berechnungen des Marburger Geophysikers und Meteorologen Alfred Wegener dauerte es also fast ein Jahr, bis der Meteorit gefunden werden konnte. Wegener, Begründer der Kontinentalverschiebungstheorie, war es auf Basis subjektiver Angaben gelungen, den Einschlagspunkt des Meteoriten überraschend genau zu lokalisieren.
Die Berichte Alfred Wegeners und Franz Richarz' zu Niedergang, Auffindung und Beschaffenheit des Meteoriten wurden zum 475-jährigen Universitätsjubiläum 2002 neu aufgelegt. Der Sonderdruck ist exklusiv im Museums-Shop erhältlich.