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Magische Bildwelt der Gesteine (15.11.2018 - 15.01.2019): Informationen zu den Petrografiken von Michael M. Raith
Inspiration Mikrokosmos
Geowissenschaftler analysieren Gesteinsproben mit Dünnschliffpräparaten. Indem man das Material in Scheibchen von ungefähr 0,03 Millimeter Dicke unter das Mikroskop legt und speziell beleuchtet, werden seine mineralischen Strukturen für das menschliche Auge wahrnehmbar. Der sich öffnende Mikrokosmos bietet dem Künstler eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. In der Vielfalt der kristallinen Strukturen und Farben lassen sich Motive der makroskopischen Welt wiederfinden. Diese arbeitet der Künstler, unter variabler Gewichtung der kristallinen Aspekte, mit digitalen Werkzeugen aus.
Ausgangspunkt des künstlerischen Schaffensprozesses sind also petrografische Mikrofotografien, die durch behutsame Veränderung entfremdet werden. Der Künstler will die mineralischen Gegebenheiten nicht ignorieren, sondern mit ihnen seine Botschaft ausformen. Doch trotz - oder gerade wegen - der Berücksichtigung mikrokosmischer Strukturen sind die gestalterischen Möglichkeiten schier unbegrenzt. Aus dem Zusammenspiel von natürlichen Rahmenbedingungen und künstlerischer Intuition entstehen Werke, die den wissenschaftlichen Kontext bewusst verlassen und in ihrer Abstraktion offen sind für assoziative Verbindungen mit der Gefühls- und Erfahrungswelt eines jeden Betrachters.