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Minerale sind...systematisch
Auf der Erde gibt es rund 6000 verschiedene Minerale. Um Ordnung in diese Vielzahl zu bringen, versuchen Fachleute schon seit Anbeginn der geologischen Forschung, das Mineralreich zu kategorisieren und zu systematisieren – und jedem Mineral seinen Platz in einer passenden „Schublade“ zuzuweisen. Früher waren dies rein pragmatische, hauptsächlich von Bergleuten überlieferte Kriterien, die rein auf dem Aussehen oder dem Bruchverhalten der Minerale basierten: „Blenden“ (Zinkblende) „Glanze“ (Bleiglanz), oder „Spate“ (Kalkspat) sind Beispiele für solche Eingruppierungen. Seit den 1940er Jahren hat es sich international eingebürgert, das Mineralreich anhand der chemischen Zusammensetzung der Minerale in 10 Klassen zu unterteilen.
Die Strunz‘sche Systematik
Die heute international gebräuchlichste Klassifizierung folgt der von Hugo Strunz (1910-2006) entwickelten „Systematik der Minerale“, inzwischen in der 9. Auflage. Ausschlaggebend für die Zuordnung eines Minerals in eine der 10 Mineralklassen ist dabei das Anion bzw. der Anionenkomplex in der Mineralformel. Calcit (CaCO3) gehört beispielsweise wegen seines Kohlenstoff-Trioxid-Komplexes zur Klasse der Karbonate.
Die 10 Mineralklassen sind:
1. Elemente
2. Sulfide
3. Halogenide
4. Oxide
5. Karbonate
6. Borate
7. Sulfate
8. Phosphate
9. Silikate
10. Organische Verbindungen
Die offizielle Liste der International Mineralogical Association
Mineralogie ist eine dynamische Wissenschaft, in der ständig neue Mineralien entdeckt oder veraltete Namen aufgegeben werden. Daher ist eine Liste der anerkannten Arten niemals vollständig. Ob eine Substanz alle Kriterien erfüllt, um offiziell als eigenständiges Mineral gelistet zu werden, entscheidet die International Mineralogical Association (IMA). Die meisten der 6050 anerkannten Minerale der Erde sind äußerst selten - rund 95 % der Erdkruste werden von nur 10 Mineralgruppen aufgebaut.