Hauptinhalt
Natur 4.0 - kurz und bündig
Naturschutzmonitoring durch vernetzte Sensorik als Grundlage für einen nachhaltigen Artenschutz und die Sicherung von Ökosystemfunktionen.
Ausgangsbasis
Naturschutzstrategien erfordern die Beobachtung und Bewertung von Landschaft. Expertenerhebungen müssen hier Kompromisse zwischen Detailgrad, räumlicher Abdeckung und zeitlicher Wiederholung eingehen, die auch durch Rückgriff auf flugzeug- oder satellitengestützte Fernerkundungsansätze nur bedingt aufgelöst werden. Dies schränkt differenzierte naturschutzfachliche Planungs- und Reaktionsmöglichkeiten ein.
Ziel
Ziel des LOEWE-Schwerpunkts Natur 4.0 ist die Entwicklung eines Prototyps von Natur 4.0, einem modularen Umweltmonitoringsystem zur hoch aufgelösten Beobachtung von naturschutzrelevanten Arten, Lebensräumen und Prozessen. Natur 4.0 basiert auf der Kombination von Fachwissen und vernetzten Fernerkundungs- und Umweltsensoren, die an stationären und mobilen Plattformen wie Bäumen, Drohnen, fahrenden Robotern und Tieren angebracht sind. Zusammen mit leistungsfähigen Datenintegrations- und Datenanalysemethoden ermöglicht Natur 4.0 die differenzierte und effektive Beobachtung von Landschaft. Die erfassten Zeitreihen dienen zudem der Entwicklung von Frühwarnindikatoren. Natur 4.0 geht damit einen neuen Weg im Bereich der flächendeckenden Umweltbeobachtung. Es verdichtet die in situ Untersuchungen von Fachleuten und nutzt die unregelmäßige Datenerhebung mit mobilen Plattformen in einem Crowdsensing-Ansatz, um Naturschutzinformationen in Form regelmäßiger, kleinräumiger differenzierter Rasterkarten zu modellieren.
Testgebiet Universitätswald Caldern
Das etwa 250 ha große Waldgebiet der Philipps-Universität in Caldern dient als Testgebiet für die Prototypentwicklung von Natur 4.0. Im Projekt Natur 4.0 wird dieser Wald als offene Forschungs- und Entwicklungsstation, der Marburg Open Forest, für neue Methoden der Umweltüberwachung etabliert.
Interdisziplinäre Forschung
Dieses Ziel, das nur im Rahmen eines interdisziplinären wissenschaftlichen Netzwerks erreicht werden kann, vereint Froschende aus den Bereichen Geographie, Informatik, Mathematik und Ökologie mit Naturschutzfachleuten aus Verwaltung und Privatwirtschaft. Es spannt die Brücke zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung und bindet Schulen und Bewohnende in die wissenschaftliche Forschung ein. Das Innovationspotenzial schärft den Profilbereich „Biodiversität und Klima“ der Philipps-Universität und den Profilbereich „Klima- und Klimafolgenforschung“ des Forschungscampus Mittelhessen und ergänzt die vorhandene Expertise. Natur 4.0 stärkt damit den Wirtschaftsstandort Hessen und bietet ein innovatives Instrument zur Umweltüberwachung.
Mehr Informationen
Eine detailliertere Übersicht über das Projekt und seine Teilprojekte finden Sie in den jeweiligen Abschnitten und in diesem Artikel.
Kontakt
Bei Interesse, Fragen und Anregungen schreiben Sie bitte eine E-Mail an unsere Projektkoordination.