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AG Regionalanästhesie
Regionalanästhesie bezeichnet als Überbegriff eine Reihe von Anästhesie verfahren, die eine gezielte Schmerzausschaltung bestimmter Körperregionen zum Ziel haben, ohne das Bewusstsein zu beeinträchtigen. Dies wird durch gezielte Injektion von Lokalanästhetika in die Nähe von Nervenstrukturen (Liquorraum, Epiduralraum, Plexus, periphere Nerven) mit Hilfe verschiedener Lokalisationstechniken (u.a. Ultraschall, Nervenstimulation) erreicht.
Regionalanästhesieverfahren sind dabei nicht nur eine mögliche Alternative zur Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) bei zahlreichen Operationen sondern werden auch als Kombinationsverfahren für eine optimale postoperative Schmerztherapie durchgeführt.
Forschung in Marburg
Unsere Klinik beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Erforschung regionalanästhesiologischer Fragestellungen. Diese Forschung reicht von grundlagenorientierten Fragestellungen über RCTs bis zu klinischen Multicenter-Studien. Wir haben verschiedene mögliche Mechanismen für das Auftreten von Nervenschädigungen nach RA-Verfahren untersucht. Die Weiterentwicklung von Nadellokalisations- und visualisierungstechniken ist dabei ein weiterer klinischer Schwerpunkt.
Klinische Studien (RCTs) zur Effektivität von unterschiedlichen Regionalanästhesieverfahren sind der zweite Schwerpunkt anwendungsorientierter Forschung unserer Gruppe. Die Erstellung von Metaanalysen zur Beurteilung wissenschaftlicher Evidenz im Bereich der Regionalanästhesie ist der dritte Schwerpunkt unserer AG.
Im Bereich der Grundlagenforschung besteht umfangreiche Erfahrung mit Großtiermodellen inklusive histopathologischer Aufarbeitung sowie Real-Time-Messung von Gewebeperfusion und –oxygenation. Hierzu bestehen diverse Kooperationen mit lokalen Instituten & Kliniken (Instituts f. Pathologie, Institut f. Anatomie- Neuroanatomie).
Durch eine kontinuierliche elektronische Erfassung von klinischen Regionalanästhesieverfahren können wir auf ein eigenes klinikinternes Register mit über 8.000 Datensätzen zugreifen. Darüber hinaus kooperieren wir deutschlandweit mit dem klinischen Register des „net-ra“ (Netzwerk Regionalanästhesie) [link: https://www.ak-regionalanaesthesie.dgai.de/nra.html]
Unsere klinische Erfahrung bringen wir in die Erstellung von nationalen und internationalen Leitlinien ein. Der AG-Leiter ist 2. Sprecher des wissenschaftlichen Arbeitskreises Regionalanästhesie der Dt. Gesellschaft f. Anästhesie & Intensivmedizin [https://www.ak-regionalanaesthesie.dgai.de] sowie German Board Member der European Society of Regional Anesthesia & Pain Therapy [https://esraeurope.org].
Durch eine kontinuierliche elektronische Erfassung von klinischen Regionalanästhesieverfahren können wir auf ein eigenes klinikinternes Register mit über 8.000 Datensätzen zugreifen. Darüber hinaus kooperieren wir deutschlandweit mit dem klinischen Register des „Netzwerk Regionalanästhesie“ (Sprecher: Prof. Dr. Thomas Volk, Homburg/Saar).
Unsere klinische Erfahrung bringen wir in die Erstellung von nationalen und internationalen Leitlinien ein.
Das Team
Wissenschaftliche Mitarbeiter
Externe Mitarbeiter
Prof. Dr. Thorsten Steinfeldt (jetzt BG Unfallklinik Frankfurt am Main)
Wissenschaftliche Auszeichnungen & Preise
Ultrasound-guided single injection versus continuous sciatic nerve blockade on pain management and mobilisation after total knee arthroplasty (CoSinUS trial): A randomised, triple-blinded controlled trial. Wiesmann T, Hüttemann I, Schilke N, Heyse T, Efe T, Eschbach D, Wulf H, Steinfeldt T, Feldmann C. Eur J Anaesthesiol. 2018 Oct;35(10):782-791.
August Bier Preis 2019 der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin
"Nerve injury by needle nerve perforation in regional anaesthesia: does size matter?“ Steinfeldt T, Nimphius W, Werner T, Vassiliou T, Kill C, Karakas E, Wulf H, Graf J; Br J Anaesth. 2010; 104(2):245-August Bier Preis 2011 der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin
“Haematoma related nerve injury in regional anaesthesia” Werner T, Eismann D, Wiesmann T, Bornträger A, Gockel A, Wulf H, Steinfeldt T; 2. Posterpreis auf dem Europäischen Regionalanästhesie Kongress in Dresden 2011, European Society of Regional Anaesthesia
“Histological findings following nerve puncturing and intraneural injection of local anaesthetics - Implications for patient‘s safety?”Van-Steemberg Lecture, auf dem Europäischen Regionalanästhesie Kongress in Dresden 2011, European Society of Regional Anaesthesia
„Aseptic inflammation following needle-nerve contact in a porcine model“, Wiesmann T, Sturm K, Gockel A, Wulf H, Steinfeldt T; 1. Posterpreis auf dem Hauptstadtkongress in Berlin 2007, Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin
„Inflammatory response to nerve trauma induced by facette and pencil point needle tips in a porcine model“; Thorsten Steinfeldt et al. 2. Vortragspreis auf dem Europäischen Regionalanästhesie Kongress in Genua 2008, European Society of Regional Anaesthesia