Hörforschung
Der Hörverlust ist der 4. häufigste Grund für eine Behinderung weltweit. Etwa 350 Millionen Menschen sind global hiervon betroffen, das sind circa 5 % der Weltbevölkerung. Therapeutisch stehen Hilfsmittel wie Hörgeräte zur Verstärkung der Hörleistung zur Verfügung. Bei kompletter Ertaubung gelingt in bestimmten Fällen die Hörrehabilitation mittels Implantation eines Cochlea-Implantats. Dieses ersetzt als Neuroprothese die Funktion des Innenohrs. Eine kausale Therapie der Innenohrschwerhörigkeit existiert derzeit nicht. Voraussetzung zur Entwicklung spezifischer Therapieansätze ist jedoch ein Verständnis der pathophysiologischen Mechanismen, welche zur Schädigung des Organs führen. Der Hörverlust an sich ist oft ein multifaktorielles Geschehen. Seine Ausprägung teilweise sehr unterschiedlich, teilweise reversibel, teilweise nicht reversibel. Ziel der Hörforschung ist neben der Evaluation therapeutischer Verfahren auch die Untersuchung pathophysiologischer Mechanismen, die dem heterogenen Erkrankungsbild der Schwerhörigkeit zugrunde liegen und somit dieses vielschichtige Krankheitsbild mittels Grundlagenforschung und klinischer Forschung (KLIFO) zu entschlüsseln. Der Forschungsschwerpunkt "Hörforschung" der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in Marburg wird geleitet von Frau Priv.-Doz. Dr. Katrin Reimann.