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Zusammenhang zwischen einer Parodontitis und einer Parkinson-Krankheit
Beschreibung
Es gibt bereits Hinweise darauf, dass neurodegenerative Erkrankungen, wie beispielsweise die Alzheimer Erkrankung und die Parkinson Erkrankzng, eine entzündliche Ursache haben könnten. Zudem ist bekannt, dass eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis), die durch Bakterien ausgelöst wird, Allgemeinerkrankungen (wie bspw. Diabetes mellitus) verstärken und die Therapie erschweren kann. Die Übertragung dieser Auswirkungen wird vor allem durch parodontale Bakterien vermittelt, wobei insbesondere Porphyromonas gingivalis, Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Tannerella forsythia und Treponema denticola intensiv untersucht wurden und als Schlüsselpathogene der Parodontitis bezeichnet werden.
Obwohl die Alzheimer-Krankheit bereits intensiver auf derartige Wechselwirkungen untersucht wurde, widmet sich die vorliegende klinische Studie dem wechselseitigen Einfluss der Parkinson Krankheit und der Mundhöhle. Die Relevanz einer Neuroinflammation als potenzieller Schlüsselfaktor in der Pathogenese nimmt zunehmend an Bedeutung zu, insbesondere in Bezug auf den Pentose-Phosphat-Kreislauf. In diesem Kontext werden bakterielle Lipopolysaccharide als mögliche Ursache einer Dysfunktion der Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase diskutiert. Diese Toxine werden insbesondere durch anaerobe, Gram-negative Bakterien freigesetzt, die als Schlüsselkeime der Parodontitis gelten. In einer eigenen Vorarbeit konnte gezeigt werden, dass sowohl motorisch beeinträchtigte und schwer an Parkinson erkrankte Personen als auch solche mit geringer motorischer Beteiligung eine gestörte Glycose-6-Phosphatase-Dehydrogenase aufwiesen und Entzündung sowie parodontale Pathogene im Speichel nachgewiesen wurden. Kontrollen ohne entsprechende pathologische Befunde wiesen demgegenüber keine oralen Entzündungsmarker und parodontale Pathogene im Speichel auf und zeigten eine normale Enzymaktivität im Serum. Ein Zusammenhang zwischen neurodegenerativen Prozessen und oraler Inflammation bzw. parodontalen Entzündungen wurde bislang bei Parkinson noch nicht untersucht. Ziel ist es, Parkinson-Erkrankten (für die eine neurologische Charakterisierung und Serum vorliegt) auf das Vorliegen einer Parodontitis zu untersuchen und nach Schweregrad (Stadium, Ausmaß und Grad) der parodontalen Erkrankung zu klassifizieren.
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Frau Dr. Marina Rupper-Junck
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