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Prof. Dr. med. Norbert Donner-Banzhoff, M.H.Sc.
– Arbeitsschwerpunkte und wichtige Qualifikationen –
Eigene wissenschaftliche Erfahrungen: |
Der Schwerpunkt meiner wissenschaftlichen Tätigkeit liegt auf der Versorgungsforschung und der patientenorientierten klinischen Forschung. Die von mir geleiteten Studien schlossen Querschnittserhebungen, prospektive Kohorten, (cluster-) randomisierte Interventionsstudien, diagnostische Studien mit Follow-up (delayed type) und systematische Übersichtsarbeiten (u.a. mit individuellen Patientendaten) ein. Derzeit laufen an unserer Abteilung in Marburg drei Projekte zur Auswertung von Routinedaten. Weiterhin habe ich qualitative Studien initiiert und geleitet. Diese Erfahrungen sind in einen Leitfaden zur interventionellen Versorgungsforschung eingeflossen (Donner-Banzhoff N, Bösner S. Innovationen verbreiten, optimieren und evaluieren. Ein Leitfaden zur Interventionellen Versorgungsforschung. Springer-Verlag 2012; ISBN 978-3-642-32039-2). |
Symptomevaluierende Studien: | Für diesen Studientyp habe ich eine methodische Formulierung von Design und Qualitätskriterien geliefert. Ein Forschungsprogramm an der Marburger Abteilung für Allgemeinmedizin umfasst 10 systematische Übersichtsarbeiten zu Studien dieser Art und ein entsprechendes Methodenprojekt. |
Evidenzbasierte Medizin: | Durch meine Tätigkeit in Kanada 1994/5 bin ich frühzeitig mit den Prinzipien und der Praxis von EbM in Berührung gekommen. Als aktives Mitglied des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin (mehrjährige Mitgliedschaft im Vorstand), Mit-Herausgeber des wichtigsten deutschsprachigen Lehrbuches, die Entwicklung eines Trainer-Programms und die aktive Mitwirkung an nationalen und internationalen Leitlinienprogrammen konnte ich an der Verbreitung und Etablierung von EbM in Deutschland mitwirken. |
Lehrtätigkeit (spezifisch): | 1997 habe ich das erste Postgraduierten Programm in Klinischer Epidemiologie und Versorgungsforschung in Deutschland gegründet und seitdem geleitet (Studienprogramm Klinische Evaluation). Dieses richtet sich an klinische Forscher/innen an den hessischen medizinischen Fachbereichen. Die Teilnehmer, die aus sämtlichen Gesundheits-Disziplinen kommen, erarbeiten unter Supervision der Dozenten ein Projekt (Studienprotokoll) aus ihrem Arbeitsbereich. |
Klinische Tätigkeit: | Seit 1993 bin ich als Allgemeinarzt in einer Marburger Gemeinschaftspraxis tätig. Dies erlaubt mir Einblicke in das alltägliche Funktionieren (und Dys-Funktionieren) des Gesundheitssystems und eine realistische Einschätzung der Umsetzbarkeit von Innovationen. |
Internationale Erfahrungen: | Bereits durch meine Erfahrung als Medizinstudent in Großbritannien (3 Semester) wurde mein Blick für Gesundheitssysteme und Versorgungsstrukturen geschärft. Als Visiting Professor & Academic Fellow an der University of Toronto (Kanada) konnte ich ein weiteres Gesundheitssystem und eine hochentwickelte Versorgungsforschung kennenlernen. Daraus und durch die Mitarbeit in internationalen Organisationen ergaben sich zahlreiche internationale Kooperationen. |
Entscheidungshilfen und Shared Decision-Making: | Als praktizierendem Allgemeinarzt und EbM-Pionier in Deutschland war es für mich besonders wichtig, dem Patienten eine Teilhabe an der Information und der Entscheidung über diagnostische und therapeutische Maßnahmen zu ermöglichen. Ergebnis dieser Bemühung ist die Entwicklung der Entscheidungshilfe arriba (zusammen mit A Altiner [U Rostock] u.a.], die vermutlich die am weitesten verbreitete Software zur gemeinsamen Entscheidungsfindung von Patient und Arzt in Deutschland ist. Dieser Bereich ist in den vergangenen Jahren ein wichtiges Forschungsfeld geworden. Das Forschungsprogramm zu arriba umfasst u.a. eine cluster-randomisierte Evaluationsstudie und eine Kohorte von beratenen Patienten zur Optimierung des Risiko-Algorithmus (10 Jahre Laufzeit geplant). |