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3) Analyse des Lipidmetabolismus während der Infektion mit Plusstrang-RNA-Viren
Foto: Sascha Mannel
Viele Pathogene nutzen den Lipidmetabolismus für ihre Replikation und/oder Persistenz. Wir gehen davon aus, dass Plusstrang-RNA-Viren die gleichen Lipidstoffwechselwege für ihre Replikation benötigen. Wir haben kürzlich die HCV-induzierten Veränderungen der Lipidzusammensetzung eingehend untersucht und quantitative shotgun lipidomics von Zellextrakten und subzellulären Kompartimenten durchgeführt (Hofmann et al., Biochim. Biophys. Acta, 2018). Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine HCV-Infektion das Verhältnis von neutralen Lipiden zu Membranlipiden verringert. Während die Menge an Neutrallipiden unverändert war, konnten wir eine Akkumulierung von Membranlipiden, insbesondere von Cholesterol und Phospholipiden, in den mikrosomalen Fraktionen HCV-infizierter Zellen nachweisen. Zusätzlich war in den HCV-infizierten Zellen eine höhere Menge an Phospholipiden und Triglyceriden mit längerkettigen Fettsäuren nachweisbar und das gezielte Herunterregulieren von Fettsäure Elongasen führte zu einer verminderten HCV Replikation. Wir konnten ebenfalls eine Anreicherung von Ölsäurehaltigen Lipidspezies detektieren und die Inhibierung der zuständigen Desaturase verringerte die virale Replikation gleichermaßen. Diese Ergebnisse lassen uns darauf schließen, dass Elongasen und Desaturasen Wirtsfaktoren der HCV Replikation sind. In Zukunft wollen wir Veränderungen des Lipidmetabolismus, die durch HCV und Flaviviren (DENV, YFV, TBEV, WNV und ZIKV) induziert werden untersuchen.