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4) Pathogenese und Impfstoffe

Adaptierung von Marburg-Virus an Nagetiere als Modellsystem zur Untersuchung der virale Pathogenese
Marburg-Virus (MARV) verursacht schwere fieberhafte Erkrankungen in Menschen und nicht-menschlichen Primaten. Im Gegensatz dazu entwickeln Nagetiere wie Mäuse oder Meerschweine nur eine vorübergehende nicht-letale Erkrankung. Beim Passagieren von MARV in Meerschweinen kommt es zu adaptiven Mutationen von denen eine im Matrixprotein VP40 und drei in der viralen Polymerase L auftreten. Ziel dieses Projektes ist die Charakterisierung dieser adaptiven Mutationen, um ihren Einfluss auf die Pathogenität zu verstehen.
Zu diesem Zwecke untersuchen wir die genannten Mutationen zunächst mittels Reporterassays in Zellkultursystemen. Im nächsten Schritt erstellen wir unter BSL4 Bedingungen rekombinante Viren, welche einzelne Mutationen oder Kombinationen von Mutationen enthalten. Diese Viren werden im nächsten Schritt sequenziert und mittels Wachstumskurven, Elektronenmikroskopie und weiterer Methoden charakterisiert. Im letzten Schritt erfolgt die Analyse der so erstellten Viren im Tiermodell. Dabei werden Meerschweinchen infiziert und Temperatur, Gewicht und Verhalten der Tiere überwacht und es werden Blutproben im Verlauf genommen. Final erfolgt die Sektion der Tiere und die Viruslast im Blut und in den Organen wird mittels qRT-PCR und TCID50 bestimmt. Außerdem erfolgen eine histologische Untersuchung und Beurteilung der Pathogenität der unterschiedlichen Viren.

Siehe auch:

Tierexperimentelle Untersuchungen im BSL-4 Hochsicherheitslabor (BSL-3/-4 Animal Facility)

Impfstoffentwicklung MVA-MERS-S

Pandemie Netzwerk Hessen